AW: Gottlosigkeit?
Hallo Fortuna,
mit den sogenannten gute Taten ist das so eine Sache: Besitzen sie kein gutes SEIN, so sind sie nicht wirklich gut. Erst die Wurzel, also der Beweggrund, d. h. die Motivation einer Handlung macht dieselbe zu einer guten oder schlechten. Jesus verdeutlichte diese Grundwahrheit im Gleichnis von den Bäumen, welche die Grundlage für die Qualität ihrer Früchte sind:
"Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum." Matthäus 12,33
Bei Luther heißt es:
Ein guter Zimmermann baut ein gutes Haus aufgrund seines Zustandes, daß er ein guter Zimmermann ist. Der Zustand macht es aus. Ist der Zustand recht, so ist auch das Werk recht.
Laotse sagt im Grunde genommen dasselbe, wenn er feststellt:
"Ein guter Läufer hinterlässt keine Spur"
Der gute Läufer bemüht sich nicht keine Spur zu hinterlassen - nein, er hinterlässt keine Spur, WEIL er ein guter Läufer ist.
Und damit schließt sich wieder der Kreis zu Meister Eckhart:
"Die Leute sollten sich nicht so viel Gedanken darüber machen was sie täten (Werke) sondern vielmer was sie seinen (Zustand). Bist du gerecht, so ist auch dein Werk gerecht."
LG Elmar