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OMG! wo soll man bei so viel falschen anfangen?

Matthäus 25:41-46 und die Ewige Pein

Sie zitieren Matthäus 25:41-46 als Beweis für die ewige Bestrafung derer, die keine Nächstenliebe geübt haben. Es ist in der Tat richtig, dass Jesus in diesem Abschnitt über das Gericht spricht. Aber hier gibt es mehrere Aspekte zu berücksichtigen:


1Kontext und Zielgruppe:


Es ist eine metaphorische Darstellung, die nicht wörtlich als ewige Folter verstanden werden muss. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung der Nächstenliebe und der Verantwortung gegenüber den Bedürftigen.


2Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit:


Die christliche Theologie betont, dass Gott sowohl gerecht als auch barmherzig ist. Die Vorstellung der ewigen Pein wird oft in einem symbolischen Sinn verstanden, der die Trennung von Gott und die Konsequenzen eines lieblosen Lebens beschreibt, nicht unbedingt eine buchstäbliche ewige Qual.

wenn es die gibt, ist der Mensch freiwillig da. Wer Gott ablehnt, bekommt einen gottlosen Ort - wo ist das problem?


Lukas 12:32-34 und das Verkaufen der Habe

Sie scheinen die Aufforderung Jesu, seine Habe zu verkaufen und Almosen zu geben, als eine allgemeine Regel für alle Christen zu missverstehen. Es ist wichtig, dies im historischen und literarischen Kontext zu betrachten:

Wort an die Jünger:


Jesus spricht hier zu seinen Jüngern in einem spezifischen historischen Kontext. Die Aufforderung, Besitz aufzugeben, ist ein Ausdruck radikaler Jüngerschaft und Vertrauen in Gottes Fürsorge. in den Endzeiten des Systems des AT.


Symbolische Bedeutung:


Das Verkaufen der Habe und Geben von Almosen wird als symbolischer Akt des Loslassens von materiellen Bindungen und des Vertrauens auf Gott verstanden. Es ist keine wörtliche Vorschrift für alle Christen zu allen Zeiten. Wie kommt man auf diesen Unsinn?


Vorwurf der Scheinheiligkeit und des Massenmordes

Sie bringen schwere Vorwürfe vor, die eine differenzierte Antwort erfordern:

Die Plagen in Ägypten:


Die Geschichte der zehn Plagen und das Erschlagen der Erstgeborenen (2. Mose 12:29) müssen im Kontext des gesamten Erzählstrangs der Befreiung Israels aus der Sklaverei betrachtet werden. Diese Geschichten sind Teil der theologischen und narrativen Tradition des Alten Testaments und reflektieren den Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Aber selbst wenn sie wortwörtlich so passiert wären, was Sie beweisen müssten, müssten Sie auch beweisen, dass Gott es nicht dürfte.

a) Göttliche Gerechtigkeit:


In der alttestamentlichen Theologie wird Gottes Handeln oft als Ausdruck seiner Gerechtigkeit verstanden, auch wenn es aus moderner Sicht schwer nachvollziehbar ist. diese Sicht ist jedoch u.a. von Jesus entstanden. Unsere Moral ist die des NT. Es ist jedoch problematisch, moderne moralische Maßstäbe direkt auf antike Texte anzuwenden, würde man auch nur bei der Bibel versuchen.

b)Symbolik und Hyperbole:

Viele der erzählten Ereignisse sind hyperbolisch und symbolisch zu verstehen. Sie dienen dazu, Gottes Macht und die Notwendigkeit der Treue zu ihm zu betonen. Es ist nicht angebracht, diese Texte wörtlich als historische Berichte von Massenmord zu interpretieren.Genauso wie die angebliche Ausrottung von völkern, die plötzlich wieder in späteren Kapiteln auftauchen, oder wohl das Gebot ergeht, sich nicht mit ihnen zu vermischen. Was natürlich niemals möglich wäre, wenn sie wirklich ausgerottet worden wären. Aber genauso wie wir zum Beispiel solche Aussagen treffen wie "mit Maus und Mann" muss das nicht wörtlich verstanden worden sein damals.



Schlussfolgerung

Ihre Interpretation der biblischen Texte zeigt eine stark vereinfachte und oft missverstandene Sichtweise. Die Bibel ist ein komplexes und vielschichtiges Werk, das sowohl historische als auch theologische Dimensionen umfasst. Ein differenziertes und gebildetes Verständnis dieser Texte erfordert die Berücksichtigung des historischen Kontextes, der literarischen Gattungen und der theologischen Aussagen. Die Vorwürfe, die Sie erheben, sind daher nicht nur theologisch ungenau, sondern auch in ihrer historischen Interpretation problematisch. Es wäre ratsam, sich tiefer mit der Exegese und Hermeneutik der biblischen Texte auseinanderzusetzen, bevor man solche schwerwiegenden Anschuldigungen erhebt.


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