• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

"Ich kann Gott nicht erkennen" ist einfach eine religiöse Aussage. Der Agnostizismus selbst ist aber kein Glaube sondern eine Philosophie, aus der hervorgeht, dass es unmöglich ist mit den Mitteln dieser Welt hier - einschließlich den Mitteln des Denkens - zu wissen oder auch nur für jeden plausibel zu  behaupten, dass es Gott gibt oder dass es Gott nicht gibt. Der Agnostizismus sagt, dass sowohl der Theismus als auch der Atheismus Glaube sind. Fälschlicherweise sehen viele im Agnostizismus heutzutage eine spezielle Form des Glaubens Atheismus - oder eine Art der Wahrscheinlichkeitsrechnung des Glaubens - also so einer Art zu glauben wie "Ich  glaube zu 60% an Gott" - aber beides hat mit Agnostizismus als Denkperspektive nichts zu tun, sondern ist lediglich Unsicherheit in einem psychologischen Sinne.


Was macht aber nun der Agnostizismus mit den Gläubigen? Gott - der ja allmächtig ist - kann z.B. gleichzeitig existieren und gleichzeitig nicht existieren.  Also wäre das Problem scheinbar gelöst, wenn uns da nicht die Logik einen Strich durch den Logos (=Gott) machen würde. Wenn wir nämlich eine sich selbst widersprechende Aussage als wahr annehmen (Beispiel: "Der Stock steht in der Ecke und er steht nicht in der Ecke"), dann ist alles wahr, was wir daraus folgern. Also auch z.B. die Folgerung "also bin ich tot" - obwohl ich zweifelsohne nicht tot bin - zumindest jetzt noch nicht, wo ich das schreibe. Eine sich selbst widersprechende Aussage  ist sinnlos - auch dann, wenn es im Falle Gottes durchaus wahr sein kann, dass Gott sowohl existiert als auch nicht existiert. Nun dämmert's Dir was der Agnostizismus eigentlich macht? Er zwingt uns zur Entscheidung, wenn wir unsere Fähigkeit zu denken (zu unterscheiden, zu wählen ...) nicht über Bord werfen wollen. Wir können nur dann logisch denken, wenn wir uns entweder für oder gegen Gott entscheiden. Ich persönlich kann z.B. gar nicht anders als einen Sinn in dem zu erkennen, was uns umgibt. Ans Sinnlose der Schöpfung kann ich einfach nicht glauben. Beim besten Willen nicht. Also gibt es Gott. Was aber nun auch nicht heißt jemand hätte Unrecht, der sagte es gäbe Gott nicht. Der ist halt auf der anderen Seite der  Logik - aber doch irgendwie auch im  Logos Gottes.




¿Snickers?


[MEDIA=youtube]OduDEXr7bxM[/MEDIA]


Zurück
Oben