Richtig, fckw, ein anthropomorphes Gottesbild, ist eben ein Bild, das dem Menschen auf menschliche Weise, das Wesen Gottes anschaulich machen soll.
Er ist nicht quasi eine andere Person, sondern tatsächlich eine andere Person, die man anspricht, die antwortet, die rät, ... Du bist für mich ja auch eine andere Person, auch wenn ich kein Bild von dir habe, d. h. nicht weiß, wie du aussiehst.
Nein, Person, bzw. Personalität setzt beim Gegenüber zumindest Gleiches wie bei mir voraus: Einen Personkern, den wir als Ich bezeichnen und Identität, als auch die Fähigkeit sich mitzuteilen.
Nach dem zuvor Gesagten, wirst du verstehn, dass ein Un-Persönlichkeit als göttliches Gegenüber nicht in Frage kommt, zumal dies auch bedeuten würde, dass Gott in seinen Qualitäten dem Menschen eigentlich unterlegen ist, wenn er keine Persönlichkeit hat.
...als im AT? Ich kann mich nicht erinnern, dass im AT Gott in Menschengestalt dargestellt wird. Kannst du das näher erläutern?
Mit Jesus wird eigentlich das Gegenteilige deutlich: Jesus ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Das Gottesbild bekommt hier menschlichere Züge, meinst du nicht auch?
"Subjektives Empfinden" trifft nicht das, was ich meine. Ich meinte Beziehung und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Beziehungen, wenn sie belastbar und wirklich tragfähig sein sollen, müssen sich auf etwas Verlässliches gründen. Sie brauchen Vertrauen, Absprachen, Regeln... Mindestens all das, was eine gute zwischenmenschliche Beziehung ausmacht. Im AT ist Gott dem Einzelnen bis auf Ausnahmen wie z.B. den Propheten, oder den Urvätern nicht wirklich erreichbar. Dem einzelnen blieben eigentlich nur die Gesetze, die er zu erfüllen hatte bzw. rituelle Handlungen, wie du sie erwähnst. Darin bestand auch für das Judentum die große Herausforderung durch die Lehre Jesu, der eben verkündigte: Es reicht nicht aus, Gesetze zu beachten, obwohl diese sinnvoll sind, sondern jeder Mensch ist ein Kind Gottes; was ich nur so verstehen kann, dass damit die Tatsache festgestellt wird, dass von Gott her zu jedem Menschen eine Beziehung möglich ist. Dies haben die strenggläubigen Pharisäer und Schriftgelehrten mehrheitlich als Gotteslästerung verstanden. Für die christliche Frömmigkeit ist die persönliche Gott-Mensch-Beziehung aber von wesentlicher Bedeutung.
gruß manni