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AW: Gott fühlen




Ich gebe der Existenzwahrscheinlichkeit für eine Seele höchstens doppelt so viel % wie der für Gott (also 5% ;) ). Das heisst, ich handle nicht danach und berücksichtige es in Erklärungsversuchen nur dann als Teil einer Lösung, wenn  mir absolut alle Ideen ausgegangen sind bzw. alles andere auszuschließen ist.


Wenn du mit Seelenverwandtschaft jedoch eher Werteverwandtschaft meinst, so könnte diese jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit zutreffen.


zu Rhona:



Muss in der Bildzeitung gestanden haben ;) -- nicht ernst gemeint.

Jedenfalls ist das eine ziemlich undifferenzierte Generalisierung mit relativen Ausdrücken, die als absolut erachtet werden.

Jeder Mensch hat natürlich seine eigene Vorstellung von dem, was ihn richtung Lebensende erwartet. Umso naiver sieht diese aus, je weniger Gedanken sich die betreffende Person darum gemacht hat.

Die religiösen Vorstellungen erscheinen mir jedoch höchst unwahrscheinlich aus zwei Gründen:

1. Der Mensch betreibt oft Wunschdenken, das ihn wie z.B. nach einer mies gelaufenen Klausur denken lässt, er habe sicher noch bestanden. Oder: "Die Zukunft wird sicher gut aussehen" obwohl alles möglich ist.

-- Dieses verhalten resultiert aus großer Furcht vor einer Möglichkeit der Entwicklung.

2. Dank der Wissenschaft sehen wir, dass fast der gesammte Mensch rational beschrieben werden kann, und es wird auch immer mehr erklärbar.

Wozu also eine Seele, wenn sie in der Natur, von der wir ein Teil sind, keinen Nutzen oder keine Rolle zu haben scheint.


Ich bin mir wohl bewusst, dass ich mein ganzes Leben lang sterbe.

Ob in den letzten Stunden oder Minuten die Qual steigt oder nicht (egal ob psychischer oder physischer Art) so wäre selbst das Nichts eine ersehnte Erlösung nach einem qualvollen Leben, wenn nicht erfüllt aber ebenso nach einem erfüllten Leben, das nun doch genug war.

Hier ist es auch wieder die Natur, die uns Lebewesen so eingestellt hat, dass wir generell nach einem langen Leben weder noch große Lust haben dies fortzusetzen, noch in der Lage wären uns verändern zu können, was aber für produktivität wichtig ist.

Ich sehe diesen zusammenhang keineswegs als negativ oder grufti-tragisch an, sondern bewundere eher wie alles zusammenpasst und somit Sinn ergibt.





Nun, ich glaube nicht diskutieren zu müssen. Ich will diskutiern um 1. Meinesgleichen zu finden, 2. um eventuell Leuten zu helfen, die keine Klarheit in diesem Zusammenhang finden können und natürlich 3. Um was gegen Religionen zu tun, die ein Hauptgrund der qualvollen wiederholungen der Geschichte der Menschen zu sein scheint und heute immer noch ein großer Machthebel ist, mit dem die Wiederholungen neu verursacht werden können.


Ich finde, dass Jeder, der unbewiesenes glaubt, gehört noch nicht zur mündigen und aufgeklärten Bevölkerung, da Mündigkeit Unbeeinflussbarkeit durch Andere voraussetzt. Mündigkeit und Aufklärung sind jedoch Grundvoraussetzungen für die Vernunft (zumindest mein Verständnis davon). Vernunft braucht man jedoch um durch fortschritt (sozial wie technisch) Der Harmonie der Natur näher kommt, so dass die Spezies Mensch die eigene Existenzdauer verlängern mag.


Sicher kommen jetzt Reaktionen wie: "Ich zweifle und kritisiere schon, nur im bezug auf Gott glaube ich" oder "Religionen haben der Menschheit zu Zivilisation verholfen"...


Wenn man bereit ist etwas Bestimmtes zu glauben, ist man in Extremsituationen bereit noch viel mehr zu glauben. Es ist die Tendenz Probleme und Konflikte in Angst zu verwandeln und diese einer immaginären Figur zuzuschieben.

Dies macht empfänglich für auferzwungene Werte.


Natürlich mag ich mich hiermit auch irren, jedoch sprechen so viele Argumente dafür und fast keine dagegen, so dass ich die Wahrscheinlichkeit meines Irrtums in diesem Bezug als höchst gering ansehe.


Tut mir leid, wenn ich mal wieder zu veil geschrieben habe. Ich weiss nur nicht, wie ich Gedanken zu 100% in Sätze fassen und dann diese noch komprimieren soll. (dies weis wohl keiner)


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