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@ bærliner: Das mit dem philosophischen Denken ist nicht so leicht zu erklären, wenn man nicht gerade gemeinsam am Go-Brett sitzt. Leicht erklärbar ist, daß man einen Sinn für Harmonie und Ausgewogenheit braucht. Es geht beim Spiel durch abwechselndes Setzen darum Gebiete abzugrenzen, aber auch gegnerische Steine durch enge Umgrenzung zu schlagen. Letztendlich bekommt jeder Punkte für Gebiet und gefangene Steine, und wer mehr Punkte hat gewinnt. Nun stellt es sich z.B. heraus, daß es weise ist zu versuchen möglichst knapp zu gewinnen. Es ist völlig gleich, mit wieviel Punkten man am Ende gewinnt, aber eine Spielmentalität, die darauf abzielt mit möglichst viel Punkten zu gewinnen, d.h. den Gegner möglichst komplett zu vernichten, kippt leicht ins Gegenteil.

Ebenfalls Harmonie halten sollte man über Einflußbereiche, wobei es dabei jetzt nur um die Wirkung von Steinen in noch unbesetzte Bereiche geht.

Ebenfalls Harmonie halten sollte man zwischen verwirklichtem Gebiet und Potential für den eigenen Bereich. Also nicht auf reines Gebietmachen aus sein, welches vollendet keine Entwicklungsmöglichkeit mehr hat, aber auch nicht nur potentielle und keinerlei realisierten Gebiete zu schaffen. Wenn man anfängt Go zu spielen, hat man bei einem Raster von 19x19 das Gefühl man setzt irgendwo auf ein Flughafenfeld, und es würde keinen Unterschied machen, wenn man ein Punkt daneben hingesetzt hätte. Mit einiger Erfahrung wird einem klar, daß jeder Stein dort wo er ist ganz konkrete Auswirkungen auf die gesamte Spielsituation hat. Es gibt also neben mathematisch-logischen Prinzipien auch philosophisch anmutende Binsenweisheiten, die es umzusetzen gilt, um erfolgreich zu sein.


So gesehen könnte man sagen, dieser Thread gehört in die Philosophie verschoben.


In Fernost gibt es Go nun aber als Kunststudium, und wird dort auch als Kunst aufgefaßt, weshalb man diesen Thread auch in die Kunst verschieben könnte.


In alten Zeiten wurde Go oft von Kriegsgenerälen betrieben, und es ist historisch belegt, daß feindliche Generäle nach ausgefochtenen Schlachten die Gelegenheit nutzten, eine Partie miteinander zu spielen. Auch gibt es Legenden von Fällen, wo Generäle die Go-Partie vorgezogen haben, ANSTATT einer Schlacht, um unnötig große Blutbäder zu unterlassen.

So gesehen könnte man diesen Thread wiederum in die Politik verschieben.


Ich hab' es einfach mal ins Denkforum gestellt, dort wo ich dachte, daß es am wenigsten stört. Ich hab' auch nichts dagegen, wenn dieses Thema wie ein Schiff durchs Forum wandert.


Und es stimmt wirklich. Ich hatte einfach beschlossen in irgendeinem Forum was über Go zu schreiben, habe im Google nach bestimmten Begriffen gesucht, und dann entschieden, daß ich mich im denkforum registriere, und hier was reinschreibe.


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