Ja, dies hier ist eine sehr liebevolle Lebensrichtschnur für das Jetzt, wenn Menschen ohne Sinn und Inhalt leben. - Ja, mein Gebet ist schon lange verändert und gibt mir ein festes Vertrauen.
Und doch: "Angekommen" bin ich noch lange nicht. Im Hier und Jetzt bin ich bei einer "meiner" Sicht, bei Ruhe und Freude angekommen - aber sicher nicht bei einer mystischen Umwandlung oder bei vollkommener Wunschlosigkeit und höherer innerer Erfüllung.
Ich habe gerade kürzlich im TV einen Bericht von den zum Buddhismus übergetretenen deutschen Mönchen und ihrem Kloster gesehen. Und wie sie von ihrer schönen, besseren, friedvollen Welt in Abgeschiedenheit und tiefer Meditation schwärmten!!! Das sei das Ziel.
Nein, sage ich, das ist nicht das Ziel und die Aufgabe des menschlichen Lebens. Ich für mich weiß, dass wir nur Erfahrungen jeder Art sammeln müssen, mehr nicht. Also die ganzen Erfahrungen von Freude, Lust, Triebhaftigkeit, Verantwortung, Sorge, Hunger, Durst, Leid, Verachtung, Schmerz, Mitgefühl, Liebe und vieles vieles mehr.
Es reicht, wenn wir das alles bewusst in uns als Geschenke des Lebens annehmen und dabei fest werden, damit uns nicht etwas so einfach und schnell erschüttern kann und seelisch zerreißen kann.
Mein Gedanke ist: Damit wir eine feste, eine kompakte, eine nicht wieder formlose Seele haben, deswegen leben wir. Besonders weil wir ja alle einmal sterben und die leichten feinstofflichen Welten betreten werden.