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AW: Gibt es objektive Realität?


Hi PhilippP,


 


Der Begriff "absolut" und Absolutum ist für unsere Diskussion von immenser Bedeutung. Mit so einer Einstellung die Du hier praktizierst kannst Du vielleicht in der Volksschule auftrumpfem, bei mir bist Du damit völlig deplaziert. OK! Du meinst: "Erkenntnis ist für mich ein Prozess der Wahrnehmung". Wie interessant. Was wäre dann für Dich "Nichterkenntnis"? Nichtwahrnehmung? Mache Dich nicht lächerlich mit Deiner Erkenntnis. Nun gut!

Wie kommen wir zu unserer Erkenntnis zu Deinem "Prozess" hin? Müssen wir dabei bewußt sein, oder können wir auch unbewust zur Erkenntnis vorstossen?


Erkenntnistheoretisch ist unser Gehirn ein offenes, informationsverarbeitendes System. Nun aber, dass stimmt einfach nicht! Unsere Neuronen stehen physiologisch miteinander in Verbindung durch spezifische elektrische und chemische Signale, die ineinander übersetzbar sind.  Diese neuroelektrische und neurochemische Signale sind ausserhalb des ZNS- niergendswo sonst zu finden, so dass die Umweltereignisse nicht direkt auf das Nervensystem einwirken, sondern müssen in die Sprache der Neuronen überführt werden. Diese Signale, die über unsere Sinne durch Berührung oder Schaldruck mechanisch erzeugt werden, sind eigentlich als solche bedeutungsfrei. Um eine Gewissheit über die Umwelt zu erhalten, muss unser Gehirn anhand interner Kriterien herausbekommen, welcher Zusammenhang zwischen Umweltgeschehnissen und Sinnesorganen besteht,  und ob das Signal mit Sehen oder Hören, mit Farbe, Form oder Bewegung zu tun hat. Die Kriterien die dabei verwendet werden sind topologisch ausgerichtet. Ein Weiteres Kriterium stellen die zeitliche Beziehungen zwischen Signalen an verschiedenen Loci des Gehirnes, sowie komplexere Beziehungen zur Bedeutungszuweisung wie synchrone oder diachrone Konsistenz oder Kohärenz bezüglich verschiedener Sinnessysteme und früherer Bedeutungszuweisungen.

Was bedeutet das? Das bedeutet, dass das Gehirn informational bzw. semantisch und nicht syntaktisch gegenüber der Umwelt abgeschlossen ist. Somit wird ersichtlich, dass die Sinnesorgane nur Vermittler zwischen Umwelt und Gehirn sind. Fehlleistungen des Gehirns sind daran zu erkennen, dass sich etwas unmittelbar als plausibel Beurteiltes in einem späteren Kontext als falsch erweist.

Zoglauer spricht bezüglich des Bewußtseins und Erkenntnis von "blinden Flecken der  Erkenntnis". Jedes erkannte Objekt setzt ein erkennendes Subjekt voraus.

"Das Subjekt besteht aus der Menge all jener mentalen ZUstände, die es eigentlich zu erklären gilt und tritt dabei selbst als Erklärer auf. Jeder Versuch, das Subjekt zu einem Objekt zu machen, endet in einer pathologischen Selbstreferenz und ist zum Scheitern verurteilt. Wir können nicht das erklären, was als Bedeutung dieses Unternehmens von Anfang an als gegeben und unhinterfragbar vorausgesetzt wurde, nämlich unser eigenes Bewusstsein. Das Rätsel des Bewusstseins ist daher wie ein blinder Fleck, der in der Erkenntnis des Menschen eine Lücke hinterlässt." (Zoglauer, 1998 -187-188)

Solange die Epistemologie dieses Problem des Bewußtseins nicht gelöst hat, kann sie keine richtige Ausagen,  über die Umwelt und den Menschen,  machen.

 

LOGIK! Das habe ich schon beschrieben.  Wenn die klassische formale Logik auf Unendlichkeiten oder Ewigkeit stösst, dann kann sie aufgrund des Axioms "tertium non datur",  nur noch Paradoxien produzieren. Die Paradoxie ist eine Paradoxie des zugleich.

 


Es gibt kein Erkenntnistheoretisches-System das ohne Transzendenzen und Ewigkeit auskommen kann. Auch Materialisten müssen die Existenz der Materie in die Ewigkeit verbannen.


Du bist sehr naiv!

Es gibt Menschen, die ihre Wahnsysteme völlig logisch konstruieren, aber diese Logik ist irrational!

 

Mag sein dass es für die konstruktivistische Logik nicht zutrifft. Gibt es so etwas überhaupt? Hahahaha,,,,,,,,,,,,,,,,,:rollen:

 

Du weißt nicht was Du tust!

Die Formal-Logik ist aber Fundament deiner Epistemologie. Wirst Du sie verwerfen? Oje,,,,,,oje,,,,,,,,,,,,oje,,,,,,:dontknow:

 

Das verlangt die Wissenschaft von Dir! Wenn Du es nicht so machst, dann kannst Du heutzutage keine Wissenschaft betreiben. Logik spaltet die Welt. Die Ganzheit nicht! "Transfinite Unendlichkeit", d. h. ABSOLUTUM spaltet das Sein nicht mehr.

 

Andersrum  ist nicht verkehrt. Unser Bewußtsein basiert auf der Trennung zwischen Subjekt und Objekt, denn um Bewusstsein zu erlangen muss ich wissen,  was ich nicht bin... Also, unsere LOGIK.

 

Erkenntnistheoretisch können wir die Hypothesen über die Realität aufstellen Ob diese Hypothesen zu 90% falsch oder zu 90% richtig sind ist nicht überprüfbar.  Sie können auch völlig falsch sein. Wir können nur ein Höchstmaß an PLausibilität erreichen, und das mein lieber Freund,  hat mit der objektiven Realität nichts zu tun. Die objektive Realität ist notwendig existent, denn wenn sie es nicht wäre, dann gäbe es gar nichts. Kausalitätprinzip und KONTINGENZ.

 

Modus operandi ist sehr wichtig, wenn man etwas argumentieren will.

Absolutes Wissen können wir Menschen nie erlangen. PLAUSIBILITÄTEN definieren, das ist das Höchste was wir erreichen können. Und das genügt mir um solche Ausagen tätigen zu können.

 

Wach endlich auf! Deine Argumentation ist weder formal-logisch konsistent,  noch weißt Du eigentlich was Du vertreten möchtest.

So long!

MfG

S.


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