AW: Gibt es objektive Realität?
Hi MalNachDenken,
dem stimme ich zu. Meine Antwort zielte in die gleiche Richtung.
Man könnte uns nun vorwerfen, wir seien naive Realisten, da man nie absolut sicher wissen könne, ob man nicht irrt, ob die eigene Wahrnehmung einem nicht lediglich etwas vorgaukle, was in wirklicher Wirklichkeit womöglich ganz anders ist.
Dem stimme ich theoretisch gesehen zwar zu - in der Tat ist es denkbar, dass wir Getäuschte sind, und sei es allein deshalb, weil unsere Wahrnehmungsmöglichkeit von Welt rein evolutiv stets nur einen Ausschnitt dessen, was ist, zu einer zusammenhängenden Wahrnehmung formt -, allerdings kann ich dies noch weniger wissbar machen als das, was ich im Moment konkret vor Augen habe.
Und schließlich ist die Feststellung, dass wir immer nur einen Ausschnitt der Außenwelt wahrnehmen können, kein Beweis dafür, dass eben dieser Ausschnitt - wenngleich begrenzt - in Wirklichkeit anders sein müsse, als er uns erscheint.
Ich würde mich insofern als reflektierten naiven Realisten betiteln.
Richtig! Wenn man erkennt, dass die Idee, alles sei relativ, auf eben jenem Missverständnis beruht und dass die Meinungen der Menschen beliebig relativ sein können, worum sich die Objektivität jedoch nicht scheren braucht, dann ist viel gewonnen.
Nur: An dieser Differenzierung zwischen subjektivem Glauben und objektivem Wissen scheitern nicht wenige Menschen.
Phil