Schön langsam wird alles klar. Du kannst Rassen zwar nicht unterscheiden, dafür aber Du hast welche, weil Du sie an Unterschieden wie Hautfarben, Körperbau erkennst nur, wie genau, weißt Du nicht, willst Du nicht wissen und interessiert Dich auch nicht. Wahrlich eine argumentativ logischee Meisterleistung!
Nun, weil Du schon die UNO hereinbringst: Diese hat ausdrücklich in einer eigenen Deklaration festgestellt, dass es keine Menschenrassen gibt. Es werden nirgends biologische Unterschiede festgestellt, die Menschenrassen als Begriff rechtfertigen. Der Tatbestand der Behauptung von Rassen und daraus sich ergebenden Folgen für die Betroffenen nennt man Rassismus und stellt ihn unter Verbot, auch in der deutschen Verfassung. Die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund irgendwelcher Unterscheidungen steht unter Verbot.
Von den namhaften österreichischen Verfassungsjuristen weiß ich, dass sie sich der Nichtexistenz von Rassen bewusst sind. Ich bin davon überzeugt, die deutschen wissen auch so viel. Das ist genau so wie mit dem Bestohlenen, den gibt es juristisch (nicht als Rasse) auch erst, wenn er bestohlen wurde und der Hexenglaube, der ist auch völlig unabhängig von der realen Existenz von Hexen, auch wenn es Frauen gibt, die rote Haare als Unterscheidungsmerkmal haben.
Deine Gebetsmühle, - gut - , Gebetsmühlen ist eine Mechanik inne, aber kein Geist, meint zwar, dass es wurscht ist, ob Rasse oder Art. Es würde in mir nicht den geringsten Widerstand wecken, wenn Du beide Wörter synonym verwenden würdest. Aber das tust Du ja nicht. Auch wenn Du den Begriff Rasse gebetsmühlenartig auf „wertneutral“ betest, er wird es dennoch nicht, alleine schon weil er in der Tierzüchtung als Bezeichnung von Innzuchtlinien benutzt wird. Selbst in der Pflanzenzüchtung sagt man zu den selben Ergebnissen „Sorte“. Nochmals, Inzuchtlinien größeren Ausmaßes gibt es beim Menschen nicht, wozu dann sie zu behaupten!
Ein Blauäugiger, ein Schwarzhaariger, Langnasiger ebenso wie ein Kurzsichtiger kann nie artfremd unter der Art Homo sapiens sein. Artfremd zu H. sapiens wären Menschen aus den Arten: H. rudolfensis, H. habilis, H. antecessor, H. erectus, H. ergaster, H. heidelbergensis, H. neanderthalensis, H. floresiensis. Aber die sind alle ausgestorben, also nur noch als Geister existent. Wobei in Europa der Neandertaler sehr lange neben dem H. sapiens lebte. H. floresiensis ist übermäßig interessant, denn er hat gewissermaßen noch „gestern“ auf Flores gelebt. Die Möglichkeit einer zwergwüchsigen Form des H. sapiens wurde auch mal kurz diskutiert, das wäre dann gewissermaßen eine Unterart zu H. sapiens gewesen.
Es wäre allerdings überaus interessant, wie wir uns gegenüber einer echt anderen Menschenart wirklich verhalten würden. Oder sind wir nur deshalb die einzig überlebende Menschenart, weil wir uns anderen Menschenarten gegenüber SO! verhalten haben? Allein das Verhalten der Abendländischen gegenüber andersländischen legt dieses sehr nahe. Auf der Ebene des „Artismus“ ist somit nichts mehr zu holen, es hat sich „ausgeartet“! Bleibt für jene, die derartiges bedürfen, nur noch Rassismus übrig.
Also, nur wer Rassen sucht kann sich verlaufen, wie auf der Suche nach dem heiligen Kral, so wie beim Versuch, ohne Worte denken zu können. Man müsste dann wohl auch an Gedankenübertragung glauben können.
Diethelm