AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?
hallo koocoo,
ja, in unterschiedlichen systemen werden kinder unterschiedlich erzogen
das ist logisch und auch richtig, da die kinder mit großer wahrscheinlichkeit als erwachsene in den systemen leben werden, in dem die eltern leben
in verschiedenen gegenden aber auch in verschiedenen sozialen umfeldern innerhalb der selben gegend sind verschiedene erfahrungen unterschiedlich wichtig
auch wenn es heute nicht mehr feststeht, dass der sohn eines müllers müller wird oder die tochter eines bauers bäuerin, ist es doch noch so, dass die meisten kinder in gewissen umfang, wenn auch nicht unbedingt mit der gleichen berufsbezeichnung, in die fußstapfen der eltern treten
auch wenn nicht unbedingt beabsichtigt oder gewollt, prägen die eltern die kinder auf jeden fall
wie sehr und in welche exakte richtung, kann schwer kontrolliert oder überhaupt erfahren werden
kinder nehmen vor allem vor der pubertät die autorität der eltern gerne an
die anzahl der erziehungsratgeber sagt mir neben dem unwissen, was genau nun richtig ist oder nicht, auch noch etwas anderes
damit es so viele davon gibt, muss es auch eine entsprechende nachfrage geben !
das sagt mir zweierlei:
zum einen, dass die eltern nichts falsch machen wollen
zum anderen, dass die hoffen, in einem crashkurs (so ein buch kann in ein paar stunden oder tage ausgelesen sein) zu guten, wenn nicht sogar perfekten eltern werden können
das geht aber nicht, denn jedes kind ist ein individuum, und um die fülle der individuen abzudecken reicht der inhalt eines buches nicht aus
um sein kind zu kennen und demnach besser zu fühlen, welches verhalten in der jeweiligen situation angebracht ist, benötigt zeit
aber gerade zeit nehmen zu müssen ist heutzutage ein hoher preis
es ist ja im moment auch politisch korrekt, mehr kinderbetreuungsrichtungen zu errichten, damit auch mütter, die in der regel mehr zeit mit den kindern verbringen als väter, freigespielt sind von den kindern, die sie von der arbeit und somit von der "gleichberechtigung" abhalten
das "du bist unser kind" sehe ich nicht unbedingt als besitzanspruch
das "unser" kann neben "gehört uns" auch "gehört zu uns" heißen, was verbundenheit und weniger besitz anzeigt
und welche eltern fühlen beim auszug der kinder neben dem stolz nicht auch zumindest ein bisschen trennungsschmerz ? nicht weil ein besitz weg ist, sondern weil die verbundenheit einen einschnitt erfährt
da auch eltern nur menschen sind, muss es ihnen erlaubt sein, auch fehler zu machen
wichtig ist es nur, nicht zu viele bzw nicht zu gravierende zu machen
am ende können sie nur hoffen, dass ihre arbeit früchte trägt
wenn das kind etwas anderes will als sich die eltern für es vorgestellt haben, dann muss es nicht unbedingt schlecht sein und auch wenn ein kind unglücklich ist, muss es nicht immer an den eltern liegen
ich denke, so viele gründe es gibt, warum jemand bock hat gibt es auch, warum jemand null bock haben kann
lg,
Muzmuz