Gewitter in der Provence
Umschmeichelt der Mistral anfangs noch die Baumkronen der Steineichen, umwiegt sie in sanftem Liebeswerben, da wächst noch in geschmeidigem Spiel sichtlich der Zorn über sein abgelehntes Liebeswerben. Erst ist es gelegentlicher Unmut, der an einem Ast, einer Krone zerrt und rüttelt, aber schon bald tobt er mit ungezügeltem Jähzorn durchs Geäst ergötzt sich am Biegen und Ächzen der ihn Verschmähenden und presst ihre Astgabeln wie unwillige Schenkel auseinander. Gräser, Stauden und heranwachsendes Gebüsch ducken sich ängstlich an die Krume, ahnend , dass sich die Wut des unbeherrschten Grobians noch steigern wird. Machtvoll treibt er Heerscharen tiefdunkler Haufenwolken ins Land, ballt sie zu schwarzen, bedrohlichen Monstern zusammen. Schon hallt Geschützfeuer, wabert aus fernen Tälern Kanonenhall, rollt heran brodelt und grollt.
Tsching ! Grellweiß sticht wie Titanenschwert ein Blitz in Gäas Leib, das Schreckensweiß der Himmelsaugen taucht das Schlachtfeld für einen Moment in blauweißes Licht. Hinter dem Vorhang aus fettschwarzen Wolkenballen entlädt sich donnerlos das angestaute Himmelsfeuer. Angstvoll wartet die Nacht auf die nächste Attacke. Dann schlägt der erste Tropfen ein. Reißt den Lehm vom karstigen Boden, zerplatzt und vergeht in der Geduld des Bodens. Ohne Warnung stürmen seine Kumpane heran, dreschen Angriffswelle um Angriffswelle auf ihre Mutter ein, pressen ihr Haar an den Boden, waschen ihre Falten aus. Entreißen der ausgetrockneten, faltigen Erde ihr Fett, schwemmen achtlos ihren Samen hinweg, berauscht vom eigenen zerstörerischen Tun. Fauchend treibt sie der Sturm voran, schiebt und drückt den widerstrebenden Nachschub über Hügelketten, quetscht sie in`s Tal und peitscht die sich widerwillig Aufbäumenden voran: „Voran, voran! Der Krieg kennt kein Erbarmen! Und wenn ihr nur die Gebeine der letzten Schlacht fortspült. Ich reiße Hades Pforten auf, dass der nächtliche Himmel scheint als führe Helios` Sonnenwagen hindurch. Mit der vollen Kraft meiner Lenden werde ich ihr die Liebe entreißen, die sie mir vorenthält! Bieg dich nur, Du kokette Locke, ich reiße dich aus Gäas Leib, so sehr du dich wehrst!“ tobt der Irrsinnige die Hänge hinauf.
Stunde um Stunde geißelt der Gewalttrunkene das Land, nur langsam verlässt ihn die Kraft. Gnädig verbirgt die Nacht sein zerstörerisches Werk. Erst am Morgen verschnauft er und legt sich zur Ruh. Wie Tränen hängen seine Soldaten an den Blättern, ein letztes Glitzern in der Morgensonne dann stürzen die Abgeschüttelten kraftlos zu Boden und zerplatzen in feinem Funkenregen. Das Land atmet auf, schiebt die letzten Wolkenflecken zwischen ihren Schenkeln weg und blinzelt befreit in einen neuen Tag.
Umschmeichelt der Mistral anfangs noch die Baumkronen der Steineichen, umwiegt sie in sanftem Liebeswerben, da wächst noch in geschmeidigem Spiel sichtlich der Zorn über sein abgelehntes Liebeswerben. Erst ist es gelegentlicher Unmut, der an einem Ast, einer Krone zerrt und rüttelt, aber schon bald tobt er mit ungezügeltem Jähzorn durchs Geäst ergötzt sich am Biegen und Ächzen der ihn Verschmähenden und presst ihre Astgabeln wie unwillige Schenkel auseinander. Gräser, Stauden und heranwachsendes Gebüsch ducken sich ängstlich an die Krume, ahnend , dass sich die Wut des unbeherrschten Grobians noch steigern wird. Machtvoll treibt er Heerscharen tiefdunkler Haufenwolken ins Land, ballt sie zu schwarzen, bedrohlichen Monstern zusammen. Schon hallt Geschützfeuer, wabert aus fernen Tälern Kanonenhall, rollt heran brodelt und grollt.
Tsching ! Grellweiß sticht wie Titanenschwert ein Blitz in Gäas Leib, das Schreckensweiß der Himmelsaugen taucht das Schlachtfeld für einen Moment in blauweißes Licht. Hinter dem Vorhang aus fettschwarzen Wolkenballen entlädt sich donnerlos das angestaute Himmelsfeuer. Angstvoll wartet die Nacht auf die nächste Attacke. Dann schlägt der erste Tropfen ein. Reißt den Lehm vom karstigen Boden, zerplatzt und vergeht in der Geduld des Bodens. Ohne Warnung stürmen seine Kumpane heran, dreschen Angriffswelle um Angriffswelle auf ihre Mutter ein, pressen ihr Haar an den Boden, waschen ihre Falten aus. Entreißen der ausgetrockneten, faltigen Erde ihr Fett, schwemmen achtlos ihren Samen hinweg, berauscht vom eigenen zerstörerischen Tun. Fauchend treibt sie der Sturm voran, schiebt und drückt den widerstrebenden Nachschub über Hügelketten, quetscht sie in`s Tal und peitscht die sich widerwillig Aufbäumenden voran: „Voran, voran! Der Krieg kennt kein Erbarmen! Und wenn ihr nur die Gebeine der letzten Schlacht fortspült. Ich reiße Hades Pforten auf, dass der nächtliche Himmel scheint als führe Helios` Sonnenwagen hindurch. Mit der vollen Kraft meiner Lenden werde ich ihr die Liebe entreißen, die sie mir vorenthält! Bieg dich nur, Du kokette Locke, ich reiße dich aus Gäas Leib, so sehr du dich wehrst!“ tobt der Irrsinnige die Hänge hinauf.
Stunde um Stunde geißelt der Gewalttrunkene das Land, nur langsam verlässt ihn die Kraft. Gnädig verbirgt die Nacht sein zerstörerisches Werk. Erst am Morgen verschnauft er und legt sich zur Ruh. Wie Tränen hängen seine Soldaten an den Blättern, ein letztes Glitzern in der Morgensonne dann stürzen die Abgeschüttelten kraftlos zu Boden und zerplatzen in feinem Funkenregen. Das Land atmet auf, schiebt die letzten Wolkenflecken zwischen ihren Schenkeln weg und blinzelt befreit in einen neuen Tag.