Selbstreferentielles.
Belair,
ich habe nocheinmal darüber gegrübelt, wie sich
deine Vorliebe für ein striktes Entweder-Oder bei
der Festlegung von Verhaltensnormen mit meiner starken
Präferenz für ein "Sowohl als Auch" vereinbaren lässt.
Zur Erinnerung, zwei Zitate aus dem Beitrag #3:
Erstens enthält die Aufforderung zur Suche nach einem ausgewogenen
Stärkeverhältnis antagonistischer Kräfte keine Aussage darüber,
wie das jeweils ausgewogene Verhältnis aussieht.
Der optimale Grauton kann einmal einen hohen Weiß-Anteil haben,
ein andermal einen hohen Schwarz-Anteil;
es ist also nicht wirklich die Mitte zwischen den Extremen zu
suchen, auch wenn häufig von der "goldenen Mitte" die Rede ist.
Zweitens habe ich davon geschrieben, dass dieses Bemühen
"in sehr vielen Lebensbereichen" notwendig ist,
nicht in "allen Lebensbereichen".
Dabei bleibt offen, ob die Festlegung von Verhaltensnormen
eben einer jener Lebensbereiche ist, in dem dieses Bemühen
nicht passt.
Drittens habe ich von Anfang an darauf hingewiesen,
dass diese Forderung auch auf den Kampf gegen Fanatismus selbst
anwendbar ist.
Das heißt also, dass auch die Aufforderung zur Suche nach
der goldenen Mitte nicht zu einem überwertigen Gebot werden darf.
Der langen Rede kurzer Sinn: Keep cool!
> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <