• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gesamtschule ja oder nein

Johann Wilhelm

Well-Known Member
Registriert
26. August 2012
Beiträge
8.069
Es geht um die Schulform für alle unter 14 jährigen Kinder in Österreich. Was spricht grundsätzlich gegen eine Ausdifferenzierng der Schulsysteme? Laut Regierungsprogramm soll meines Wissens nach das Gymnasium erhalten bleiben, aber nur noch für eine sogenannte Elite. Aber wer entscheidet, welches Kind zur Elite gehören darf und welches nicht? Werden wie früher Aufnahmetests eingeführt, halte ich das für einen Rückschritt. Eine einzige Prüfung würde über das ganze Leben eines Kindes entscheiden.

So gesehen wäre eine Gesamtschule für alle Kinder unter 14 besser. Sonst können es sich wieder einige (bessergestellte) Eltern richten und eine Ungleichhandlung wäre die Folge.

Was spricht für das Gymnasium und was für eine Gesamtschule? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Anforderungen an einer Universität sehr hoch sind, das Gymnasium bereitet darauf vor. Natürlich unterscheiden sich Kinder in ihrer Intelligenz und in ihrem Lerneifer. In einer Gesamtschule wären die einen vielleicht unterfordert und die anderen überfordert.
 
Werbung:
AW: Gesamtschule ja oder nein

Kinder schickt man in die Kita. Eltern auf die Arbeit, in die Elterntagesstätte, die Eta. Kinder basteln in der Kita etwas, was sie nachmittags wegschmeißen, Eltern basteln etwas, was jemand kauft und ein Jahr später wegschmeißt. Das Kind ist in der Kita also beschäftigt, Eltern gehen einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Es geht also darum, sie beschäftigt zu halten.

Warum sollten Eltern also auf die Idee kommen, das Wort Ganztagsschule zu verstehen. Die wollen einfach die Kinder los haben und sich anderen Dingen widmen, der Eta zum Beispiel ...die Begründung dafür liefert das Wort "bessere Förderung". Die Eltern verbessern dann mittels Leistung ihre Kaste. Sie liegen dann auf dem Friedhof (hier in Italien sieht man das an den Begräbnismauern) einen Kasten weiter oben.

Bernd
 
AW: Gesamtschule ja oder nein

Will man, dass die Kinder selbstbestimmt und eigenverantwortlich werden und nicht der Macht einiger schwacher Eltern ausgeliefert sind kommt man um die
Gemeinschaft von Gesamtschulen nicht herum aber noch ist es so, dass die Kinder zu gehorchenden Konsumenten erzogen werden
die sich der blökenden Schafherde unterordnen (siehe Tatze oder Kirche) und dazu sind elterliche private Machtstrukturen besser geeignet
als die Sozialisierung in der Gemeinschaft gleichaltriger.
Ein Beispiel sind Internate, schon immer haben wohlhabende Eltern die sich private Schulen leisten konnten ihre Kinder auf Internate geschickt,
die Kinder haben es zunächst gehasst, sie wahren von der privaten Fürsorge der Eltern getrennt im Alltag aber dann haben sie dort Eigenständigkeit und
Selbstvertrauen fürs Leben gelernt, haben meistens einen guten Weg absolviert und konnten die Verantwortung für sich und Andere im Leben übernehmen.
Gesamtschulen sind für eine autonome Gesellschaft unausweichlich aber noch haben die konservativen privaten Machtstrukturen die Oberhand und
es soll zur gehorchenden Unterwürfigkeit die sich mit kaufen befriedigt erzogen werden, mit privatem Besitz als höchstes Gut,
anstatt sich dem gemeinschaftlichen Teilen hinzuwenden als die bessere Alternative für das Gefühl aller Menschen und einer Würdigung der Umwelt.
 
AW: Gesamtschule ja oder nein

Kinder schickt man in die Kita. Eltern auf die Arbeit, in die Elterntagesstätte, die Eta. Kinder basteln in der Kita etwas, was sie nachmittags wegschmeißen, Eltern basteln etwas, was jemand kauft und ein Jahr später wegschmeißt. Das Kind ist in der Kita also beschäftigt, Eltern gehen einer versicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Es geht also darum, sie beschäftigt zu halten.

Warum sollten Eltern also auf die Idee kommen, das Wort Ganztagsschule zu verstehen. Die wollen einfach die Kinder los haben und sich anderen Dingen widmen, der Eta zum Beispiel ...die Begründung dafür liefert das Wort "bessere Förderung". Die Eltern verbessern dann mittels Leistung ihre Kaste. Sie liegen dann auf dem Friedhof (hier in Italien sieht man das an den Begräbnismauern) einen Kasten weiter oben.

Bernd

Die Eltern werden nirgendwohin geschickt, die gehen freiwillig arbeiten. Und sie wollen ihre Kinder auch nicht einfach los haben, sondern dass sie eine gute Ausbildung erhalten.

Die Leistung heutiger Arbeitnehmer lässt sehr zu wünschen übrig. Egal an wen man sich wendet, kaum einer ist kompetent. Am besten man kümmert sich um alles selbst.
 
AW: Gesamtschule ja oder nein

Will man, dass die Kinder selbstbestimmt und eigenverantwortlich werden und nicht der Macht einiger schwacher Eltern ausgeliefert sind kommt man um die
Gemeinschaft von Gesamtschulen nicht herum aber noch ist es so, dass die Kinder zu gehorchenden Konsumenten erzogen werden
die sich der blökenden Schafherde unterordnen (siehe Tatze oder Kirche) und dazu sind elterliche private Machtstrukturen besser geeignet
als die Sozialisierung in der Gemeinschaft gleichaltriger.
Ein Beispiel sind Internate, schon immer haben wohlhabende Eltern die sich private Schulen leisten konnten ihre Kinder auf Internate geschickt,
die Kinder haben es zunächst gehasst, sie wahren von der privaten Fürsorge der Eltern getrennt im Alltag aber dann haben sie dort Eigenständigkeit und
Selbstvertrauen fürs Leben gelernt, haben meistens einen guten Weg absolviert und konnten die Verantwortung für sich und Andere im Leben übernehmen.
Gesamtschulen sind für eine autonome Gesellschaft unausweichlich aber noch haben die konservativen privaten Machtstrukturen die Oberhand und
es soll zur gehorchenden Unterwürfigkeit die sich mit kaufen befriedigt erzogen werden, mit privatem Besitz als höchstes Gut,
anstatt sich dem gemeinschaftlichen Teilen hinzuwenden als die bessere Alternative für das Gefühl aller Menschen und einer Würdigung der Umwelt.

Wieder einmal ordnen Sie ein Thema Ihren realitätsfernen Entwicklungsfantasien unter. Natürlich immer mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Aber: Menschen sind unterschiedlich, Gemeinschaften können fördern, aber auch bremsen, verhindern, unterdrücken.
Internate - wenn sie genügend teuer sind - versuchen die Ansprüche der dort ihre Kinder abliefernden Eltern zu befriedigen: Erziehung zu top-funktionierenden Kapitalisten mit dem Durchsetzungsvermögen und der Skrupellosigkeit späterer Top-Manager. Als Beispiel sei Herr Piech genannt.
Die schlechte häusliche Alternative ist die lieblose Überhäufung mit materiellen
Vermögen bei gleichzeitig seelischer Vernachlässigung.
Die richtige Alternative wäre eine intakte Paarbeziehung, die in Liebe, mit Wissen und Instinkt, bei notwendigem Teilverzicht auf eigene Karrieren - in der Lage wäre, Kinder begleitend und fördernd, im Schlechten dämpfend - aufzuziehen und zu humorvollen, lebensfrohen, tatkräftigen Menschen mitzuformen.
Wie das im Einzelfall zu gestalten wäre, ist garnicht schematisch zu betrachten.
Perivisor
 
AW: Gesamtschule ja oder nein

Die Eltern werden nirgendwohin geschickt, die gehen freiwillig arbeiten. Und sie wollen ihre Kinder auch nicht einfach los haben, sondern dass sie eine gute Ausbildung erhalten.

Verständlich. Wer will schon als Taschendieb oder Berufsschläger enden? Eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder rechten Volkspolizisten kann davor bewahren...

Die Leistung heutiger Arbeitnehmer lässt sehr zu wünschen übrig. Egal an wen man sich wendet, kaum einer ist kompetent. Am besten man kümmert sich um alles selbst.

Da hat die völlig unbeteiligte "Arbeitswelt" wohl die Büchse der Pandora geöffnet. Es wird Zeit, daß nun private Kompetenz in den Lauf der Dinge gesteckt wird. Wenn ich nach Hamburg blicke, dann nehme ich am besten gleich einen Doppelten...
 

Sowohl - als auch, in einem angemessenen Stärkeverhältnis.

Perivisor schrieb:
...
Menschen sind unterschiedlich, Gemeinschaften können fördern,
aber auch bremsen, verhindern, unterdrücken.


Internate - wenn sie genügend teuer sind - versuchen die Ansprüche
der dort ihre Kinder abliefernden Eltern zu befriedigen:
Erziehung zu top-funktionierenden Kapitalisten mit
dem Durchsetzungsvermögen und der Skrupellosigkeit späterer Top-Manager.
Als Beispiel sei Herr Piech genannt.

Die schlechte häusliche Alternative ist die lieblose Überhäufung
mit materiellen Vermögen bei gleichzeitig seelischer Vernachlässigung.

Die richtige Alternative wäre eine intakte Paarbeziehung,
die in Liebe, mit Wissen und Instinkt,
bei notwendigem Teilverzicht auf eigene Karrieren - in der Lage wäre,
Kinder begleitend und fördernd, im Schlechten dämpfend - aufzuziehen
und zu humorvollen, lebensfrohen, tatkräftigen Menschen mitzuformen.

Wie das im Einzelfall zu gestalten wäre,
ist garnicht schematisch zu betrachten.
Perivisor,
du hast damit einen ganz wichtigen Aspekt unserer aus dem Ruder gelaufenen
Erziehungs- und Bildungsziele angeschnitten.

Die Entwicklung der Kinder zu eigenständig denkenden, selbstbestimmten,
verantwortungsbewussten und lebensbejahenden Menschen zu fördern,
das erfordert vor allem eine Bedachtnahme auf die individuellen
Stärken und Schwächen eines jeden Kindes.

Alle Kinder über einen Kamm zu scheren, das wäre sicher nicht die richtige
Vorgangsweise, egal wie dieser Kamm beschaffen ist.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Gesamtschule ja oder nein

vom Wilhelm: Die Eltern werden nirgendwohin geschickt, die gehen freiwillig arbeiten. Und sie wollen ihre Kinder auch nicht einfach los haben, sondern dass sie eine gute Ausbildung erhalten.

Wozu fragst du Ganztagsschule ja/nein, wenn du dieser Religion angehörst.

Eltern würden obdachlos werden und alte Brötchen von der Tafel und vom Gehsteig essen, wenn sie nicht in die Eta gingen. Die gehn da nicht freiwillig hin. Und warum sollen "die Kinder mal eine gute Ausbildung " bekommen? Weil das zur Religion gehört, zur Religion des Konkurrenzkampfes, der ersteres und die Fiktion des Mangels voraussetzt. Mangel ist Teil der modernen Religion. Sie sollen sich später mal innerhalb der Etas (Elterntagesstätten) gegen die anderen durchsetzen, andere logischerweise verdrängen. Daraus ergibt sich logischerweise, dass jeder so tut, alsob er den Kindern was gutes will. Im Einzelfalle glaubt er das ja auch.

Reise nach Jerusalem.
Wer das Spiel anerkennt, setzt sein Denken dafür ein, nicht beim letzten Stuhl ins Leere zu greifen. Wenn man das voraussetzt...ist es doch logisch, welche Sachzwänge und daraus abgeleiteten Gedanken folgen. Für den Leser wirkt das zwar "gut ausgewogen ud durchdacht". Denken bedeutet hier m.E. jedoch dem einem scheinbar unverrückbaren Sachzwang zugrundeliegenden Glaubenssatz auf den Grund gehen, da alle folgenden Gedankenleistungen sich dadurch verschieben. Alternativen sich einstellen.

Das ist doch der Grund, warum ich das Wort Elterntagesstätte verwende. *seufzend in seiner Bild blättert*

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gesamtschule ja oder nein

Kinder basteln in der Kita etwas, was sie nachmittags wegschmeißen...

Es geht also darum, sie beschäftigt zu halten...

Die wollen einfach die Kinder los haben und sich anderen Dingen widmen, der Eta zum Beispiel ...

Bernd

Vorweg: Ich bin selbst Erzieher. Wir werfen das Gebastelte meist nicht weg, sondern, je nachdem was gebastelt wurde, gestalten wir damit unsere Räumlichkeiten, schenken das den Eltern usw. Natürlich kann man nicht alles aufheben. Die Kinder dürfen sich ihre gebastelten und gemalten Sachen aber immer in ihr Fach legen, was wir nicht anrühren.

Zum Zweiten Punkt: Wir beschäftigen die Kinder nicht nur, damit sie beschäftigt sind. Hinter diesen Handlungen stecken Ideen der Bildung und Erziehung. Wir müssen sie noch nicht mal immerzu beschäftigen, weil sie das ganz oft selbst im Spiel machen und dabei selbstständig lernen und sich die Welt aneignen. So müssen wir ihnen häufig nur die Möglichkeit geben sich selbst sinnvoll und in verschiedenster Art und Weise beschäftigen zu können.

Zum letzten Punkt: Es mag solche und solche Eltern geben. Deine Aussage ist viel zu pauschal.

Das Thema Gesamtschule ist interessant und ein Diskurs darüber muss geführt werden. Ich lese hier allerdings und damit meine ich nicht nur Bernd, sehr viele Stammtischpositionen und Verallgemeinerungen, die mich vermuten lassen, dass sich mit der Debatte kaum beschäftigt wurde. Natürlich lassen sich Nachteile und Vorteile von Gesamtschulen nennen und bei der Diskussion muss man auch immer auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse schauen.

Mit freundlichen Grüßen
Papa Crusty
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Gesamtschule ja oder nein

Vorweg: Ich bin selbst Erzieher. Wir werfen das Gebastelte meist nicht weg, sondern, je nachdem was gebastelt wurde, gestalten wir damit unsere Räumlichkeiten, schenken das den Eltern usw. Natürlich kann man nicht alles aufheben. Die Kinder dürfen sich ihre gebastelten und gemalten Sachen aber immer in ihr Fach legen, was wir nicht anrühren.

Zum Zweiten Punkt: Wir beschäftigen die Kinder nicht nur, damit sie beschäftigt sind. Hinter diesen Handlungen stecken Ideen der Bildung und Erziehung. Wir müssen sie noch nicht mal immerzu beschäftigen, weil sie das ganz oft selbst im Spiel machen und dabei selbstständig lernen und sich die Welt aneignen. So müssen wir ihnen häufig nur die Möglichkeit geben sich selbst sinnvoll und in verschiedenster Art und Weise beschäftigen zu können.

Zum letzten Punkt: Es mag solche und solche Eltern geben. Deine Aussage ist viel zu pauschal.

Das Thema Gesamtschule ist interessant und ein Diskurs darüber muss geführt werden. Ich lese hier allerdings und damit meine ich nicht nur Bernd, sehr viele Stammtischpositionen und Verallgemeinerungen, die mich vermuten lassen, dass sich mit der Debatte kaum beschäftigt wurde. Natürlich lassen sich Nachteile und Vorteile von Gesamtschulen nennen und bei der Diskussion muss man auch immer auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse schauen.

Mit freundlichen Grüßen
Papa Crusty

Zum Thema Schule allgemein: die Resultate sind ernüchternd. Woran das liegt, ist ebenfalls Diskussionsthema.
Unter den Schularten ist die Gesamtschule sicher diejenige, die die meisten Schüler/innen aus allen sozialen Schichten auffangen soll. Gleichzeitig fehlt der elitäre Charakter einer sogenannten "Elite-Schule". Optisch und funktionell
erscheinen die meisten Gesamtschulen eher modern als old-fashioned.
Aber auch diese Eigenschaften können für einzelne Schüler falsche Weichenstellung bedeuten. Für einen Großteil ist die Gesamtschule soziales Umfeld, Abenteuerspielplatz und Großmensa für konfektionierte Schulabschlüsse.
Aus meiner Erfahrung mit zwei Gesamtschulkindern betrachte ich Gesamtschule als die richtige Schulform für den großen Durchschnitt normalbegabter, aber relativ fauler Schüler/innen. Man kommt durch, schafft seinen Abschluß.
Eine gute Vorbereitung auf ein Universitätsstudium allerdings liefert GS nicht.
Fraglich ist aber, welche Schulform das überhaupt schafft.
Da sind wiederum gewisse Internate wohl intensiver und zielgerichteter. Das kann für "Normalschüler" Streß und Frust ohne Ende bedeuten.
Perivisor
 
Zurück
Oben