AW: Generationenvertrag
...was sich radikalisieren und auf Arbeitslosen-, Kranken- etc. - Versicherung ausdehnen läßt. Wie hoch müßte diese Grundrente in etwa sein, vorausgesetzt, daß sie sämtliche Aspekte bisheriger Sozialversicherungen abdeckt?
Joan, ich zitiere Dich mal aus dem anderen thread (nicht ohne Grund hab ich diese Diskussion ja hierher verlegt):
Insbesondere Empfängern geringerer Renten ist die Umlagefinanzierung oft schwer zu vermitteln, wie ich auf sozialdemokratischen Diskussionsveranstaltungen immer wieder erfahren durfte: ein "Sparstrumpfsystem" wäre für viele schlicht nachvollziehbarer.
"So war es, ist es und bleibt es" wird als politische Antwort nicht nachhaltig taugen: der nächste Schock kommt ab 2010, wenn die geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge beginnen, in Rente zu gehen.
Die Rentenkassen sind jedoch nicht nur aufgrund eines Schwundes der Beitragszahler überlastet, sondern (in D) auch wegen der gestiegenen Zahl von Empfängern nach der Wende, die bekanntlich ins westdeutsche System nicht eingezahlt hatten (die DDR war bankrott) sowie durch die sich häufenden Frühverrentungen. Sehr sinnvoll ist es ja nicht, sozialwirtschaftlich gesehen, die Leute mit 58 Jahren oder früher in Rente zu schicken, obwohl viele weit über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten können und wollen.
Das gesetzliche Rentenalter von 65 Jahren hatte seinen Sinn, als es noch mehr als genügend Arbeit für alle gab, so daß Platz für die nachrückenden Jüngeren gemacht werden mußte. Heute sind ganz andere Antworten nötig: als erstes müßte die gesellschaftliche Trennung von "jung"=erwerbsfähig und "alt"=Rentenempfänger fallen.