wieder zu hause versank er in einen wahren farbenrausch.
ein bild ums andere entsteht binnen kürzester zeit. und alle haben etwas ganz besonderes, feines. eine stille freude, ein stilles leuchten und ein stilles geheimnis.
nebenbei liest er alle briefe seiner geliebten nochmals. wieder und immer wieder. und mit jedem mal wird sein herz voller und voller.
er verstand nun alles. voll und ganz. jedes wort und jede zeile. und er spürte die gewissheit, dass im leben nichts vergebens ist.
auch das grab seiner eltern besuchte er.
auch hier wollte er abbitte leisten. so viele schwierigkeiten seines daseins hatte er auf seine eltern und hier vor allem seine mutter abgewälzt.
ihre etwas kindliche art hatte er auf alle frauen projiziert und damit gerechtfertigt, dass er sich nie mehr mit so einer etwas anfangen muss. er merkte nun, dass er selbst es war, der kindisch gewesen ist. er wollte aus den kinderschuhen nicht raus, wollte nicht in ein reifes, verantwortungsvolles leben gehen. und so hatte er sein leben zwar gelebt - aber wie?
kann man das wirklich LEBEN nennen, wenn es nur auf sparflamme geführt wird?
nun läutete das telefon. es war ernestine.