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AW: Gemeinsame Novembergeschichte


Er nahm seinen Skizzenblock, den er mitgenommen hatte, aus der Tasche und begann zu zeichnen. Und wie meistens, wenn er sich mit Zeichnen und Malen beschäftigte, vergass er alles, was sonst um ihn herum war. Es gab nur noch diesen Baum, den er in seiner wirren Komplexität zu erfassen versuchte, um sein Bild, aber mehr noch seinen Charakter mit dem Bleistift auf der weissen Fläche des Papiers wiederzugeben.

Plötzlich riss ihn eine Stimme aus der tiefen Versenkung. Eine Frauenstimme, die sagte: "Das ist aber eine wirklich schöne Zeichnung. Ich finde, sie haben das Wichtige dieser Linde sehr gut getroffen."

Die Frau war unbemerkt hinter ihn getreten und hatte ihm über die Schulter gesehen. Doch als sie zu reden begonnen hatte, war er erschrocken und zusammengezuckt, so dass nun ein unschöner dicker Bleistiftstrich quer übers Blatt lief.

Die Frau sagte: "Ach entschuldigen sie bitte, das wollte ich nicht!"

Franz wandte sich um und sah in Augen, die er kannte.

Sie waren nun von einem Netz aus Fältchen umgeben, aber immer noch genauso lebendig, wie er sie in Erinnerung hatte.

Ernestine.


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