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AW: Geld, Arbeit, Gemeinschaft




Hallo


Ich finde das deine Gedanken ziemlich oberflächlich sind. Ich meine, das was du beobachtest und worüber du dir Gedanken machst, das ist nicht aus dem Nichts erwachsen, es hat sich entwickelt. Du führst keinen einzigen Grund an warum wir überhaupt arbeiten, wie es dazu kommt und sagst auch nicht ob es überall auf der Welt so ist. Du sagst schon richtig das wir nur arbeiten um alles am laufen zu halten, aber was wir wirklich am laufen halten ist nicht alles sondern nur unseren Wohlstand und Luxus, auf welchen wir aber auch verzichten könnten (nur ist keiner dazu bereit). Alleine um das aufrecht zu erhalten was wir uns heute aufgebaut haben, und darüber hinaus andere Werte wie Ästhetik, Wohlstand und Luxus, im einklang mit Verfassung und Gesetz, auch vollziehen zu können, müssen unmengen an Ressourcen verwendet werden. Behörden, Ämter, Anstallten, Dienstleistungsunternehmen und all die übrigen Instanzen die einem einfallen mögen, die mit unsichtbarer Ware handeln. Solche Instanzen sind nicht direkt auf einander angewiesen, nein, ihre Gewalt wurde gar absichtlich getrennt. Sie haben eben nicht mehr die Aufgabe "menschlich" zu sein, sondern für Ordnung des Systems zu sorgen, welches ansich Menschlichkeit ermöglichen sollte.




Ja, es ist soweit gemeinschaftlich weil der Theorie nach jeder von dieser Ordnung profitieren sollte. Allerdings kann man sie ruhig als lästige Pflicht ansehen, da wie du schon sagst, die Werte, der Zweck, der geleisteten Arbeit nicht mit den persönlichen übereinstimmen mögen. Je komplexer ein System wird, je mehr Menschen darauf angewiesen sind, desto mehr Menschenfremder und Bürokratischen, Systemorientierter wird dessen Verwaltungskonzept sein. Das oberste Prinzip ist die aufrechterhaltung des Systems, Ökonomie und Effizienz, und um das zu gewährleisten müssen die Menschen auf vieles persönliches verzichten.

Desweiteren ist die Komplexität des System auch für sehr viele unzufriedenheiten verantwortlich, wo sich aber kein Verursacher mehr finden lässt, die Schuld schwebt frei im System. Das wirkt sich auch ungüstig auf die Psychologie aus.




Wenn alles ein geben und nehmen ist, wer braucht dann schon Philosophen oder Künstler? Nicht die Gemeinschaft und die Hilfe ist das Hauptprinzip der Arbeit, es ist vielmehr die Selbstverwirklichung und Freude daran. Alles andere entsteht auch durch Freude an der vorgeführten Leistung. Jeder sollte das machen was er am besten kann, und ich bin mir sicher, das es ein Natur gesetz ist, das es auch einen Konsument für jede Leistung gibt der bereit wäre sie fair zu begleichen.




Naja, das ist jetzt eine Moralfrage, die ziemlich schwer zu beantworten ist, bzw. sie für jeden Menschen anders ausfallen wird. Im Computerspiel Final Fantasy 9 beschäftigte sich ein Charakter mit der Frage: Braucht es wirklich eine Grund jemandem zu helfen? Ich weiss es nicht ...




Ja, das finde ich auch. Auch ich führe die Vereinsamung und den naiven Egoismus nur auf den Wohlstand zurück, dass jeder sich selbst Herr sein kann, und er nichts dazu benötige. Und in der Tat ist er dabei auf sehr viele Menschen angewiesen die ihm diesen _Wohlstand überhaupt erst ermöglichen, aber dass er ihnen zwar Moralisch zu Dank verpflichtet sein müsste, er es aber praktisch nicht ist und nicht sein kann, ist auch auf die komplexität des Systems zurück zu führen. Es findet kein mittelbarer Handel statt, sodass beide Seiten davon profitieren, sondern über 100.000 Umwege, wodurch jeder seiner Schuldverpflichtung entkommt. Das von dir gewollte Prinzip funktioniert ab einer hinreichend grossen Gesellschaft nicht mehr. Man kann die Wirtschaft und Politik eines Urwaldvolkes mit dem einer modernen Grossstad nicht vergleichen.




Solch eine Verbundenheit gibt es auch heute noch, allerdings nicht s sehr in Wohlstandsgesellschaften. Die Menschen in wirtschaftsschwachen der instabilen Länder sind vielmehr auf einander angewiesen als wir es sind, weil es ihnen eben an Geld mangelt, aber sie Theoretisch dem gleichen System zu folgen haben wie wir. Und wenn einem die Mittel dazu fehlen, so werden eben andere Wege gesucht um das überleben zu sichern, und sich seine Bedürfnisse zu befriedigen. Es wird viel mehr "ausser systemisch" gehandelt als wie bei uns. Es findet auch eine Werteverschiebung der persönlichen Einstellung. Ehre, Religion, Weisheit, Allzweckwissen, Ansehen und Beziehungen sind dort viel präsenter als wie bei uns.


Im Grunde führe ich diesen naiven Egoismus und die idiotische Vereinsamung nur auf den Wohlstand zurück, der einem es ermöglicht alles alleine erreichen zu können, und somit das Glück eines von uns lukrativer gestalltet.

Aber letzten Endes ist Glück ein Produkt der persönlichen Werte. Entweder man ist materialistisch, egoistisch, oder das Gegenteil. Jeder sollte frei wählen können, aber da man nicht vor die Wahlgestellt wird, orientiert man sich an andere Sachen. Aber das führt jetzt zu weit ...


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