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Nein, da hast du mich mißverstanden. Ich meinte damit ganz sicher nicht so etwas wie eine ewige Hölle. Du hast ganz recht, die Leute, die mit dieser Idee drohen, sollten sich selber Gedanken darüber machen, was sie damit auslösen können. Ich war selber schon in fundamentalistischen Kreisen unterwegs und mit welcher Selbstverständlichkeit dort über ewige Qual gesprochen wird ist ERSCHRECKEND. Die Leute sind völlig abgestumpft und merken gar nicht, was sie ihrem Gott damit unterstellen und was sie damit bei ängstlichen Menschen an Schaden anrichten können.


Was ich meinte war folgendes: Wenn wir davon ausgehen, dass wir geistige Wesen sind, und das unsere Handlungen auf der Erde Folgen im Jenseits haben werden, dann müssen wir uns darauf einstellen, dass vielleicht nicht gleich nach unserem irdischen Tod alles "himmlisch" sein wird. Je nachdem wie unbewusst wir gelebt haben oder wie sehr wir andere vielleicht verletzt haben, müssen wir vielleicht eine Art Reinigungsprozess durchlaufen. Die Anthroposophie sagt zum Beispiel, dass wir in der geistigen Welt zuerst einmal unsere noch vorhandenen Begierden läutern müssen, bevor wir uns dort weiter entwickeln können. Ebenso wird gelehrt, dass wir in einem Lebensrückblick alles was wir getan haben aus der Perspektive des anderen erleben müssen. Haben wir also jemanden zutiefst verletzt, werden wir genau das erleben, was wir verursacht haben. Ich sage nicht, dass das definitiv so ist, ich sage nur: es ist eine Möglichkeit.


In der Anthroposophie geht man ebenfalls davon aus, dass wir nach dem Zwischenstopp in der geistigen Welt nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten wieder inkarniert werden und zwar auf eigenen Wunsch! Ich persönlich empfinde eine solche Abscheu vor dieser irdischen Welt, dass ich mir zwar nicht vorstellen kann, dass ich wieder kommen WILL, andererseits weiß ich aber auch, dass ich von dieser Seite aus zu wenig Informationen habe. Ich werde das erst "drüben" beurteilen können.




Ja, davon habe ich gehört. Auf Youtube gibt es interessante Vorträge dazu von Randall Carlson. Er zeigt auf, wie zum Beispiel die alten Ägypter bestimmte kosmologische Zahlen in ihre Bauwerke einbezogen haben, genau so wie bei den mittelalterlichen Kathedralen. Das alte Wissen in der Mathematik ist sehr sehr faszinierend.




Also ich habe zwar von Mathematik als solche KEINE Ahnung, war auch in der Schule immer mein Problemfach, aber dennoch habe ich zu dieser Frage eine klare Meinung: Die Mathematik ist definitiv eine inhärente Eigenschaft des Universums. Diese Schlussfolgerung fällt mir sehr leicht, weil ich Idealist im klassischen Sinne bin. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Universum geistiger Natur ist, nicht materieller Natur. Wenn man diesen Twist akzeptiert, erklärt sich von selbst, dass alles menschliche Wissen ein echter Teil des Kosmos ist. Sogar unsere Irrtümer und Illusionen sind es. Da letztlich alles geistiger Natur ist, gibt es da keine Trennung zwischen dem Universum da draußen und dem Universum "da drinnen".


Deshalb halte ich auch den Versuch einer echten Geisteswissenschaft für so wichtig.  Aus meiner Sicht ist das Fehlen der Geisteswissenschaft an den Universitäten und Schulen der Welt so unverständlich, wie es für einen Naturwissenschaftler unverständlich wäre, wenn an den Unis keine Naturwissenschaft gelehrt würde. Stellen wir uns mal eine Parallelwelt vor, in der NUR Geisteswissenschaft und KEINE Naturwissenschaft offiziell gelehrt würde. Da würde doch ganz schön was fehlen, oder? Nur andersrum ist es genau so.




Axel Burkart argumentiert, dass die Philosophie mit Steiner geendet hat. Auch das ist wieder ziemlich anmaßend. Aber was sagt man in 500 Jahren? Sieht man es dann vielleicht genau so, dass die Philosophie durch Steiner zur Anthroposophie wurde? Wer weiß?


Und zu den anderen Disziplinen: Die Anthroposophie würde argumentieren, dass Soziologie etc. Unterkategorien der eigentlichen übergeordneten Geisteswissenschaft sind. DIE Geisteswissenschaft als Dach und alles andere als Zimmer im Haus.


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