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Gedenktage

Andersdenk

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2. Januar 2015
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18.063
»Während einer Messe im Jahr 1208 vernahm Franziskus in der Kirche San Damiano eine vom Kreuz her zu ihm erschallende Stimme, die ihn mit dem Wortlaut des Matthäusevangeliums aufforderte, in die Welt zu gehen, allem Besitz zu entsagen und Gutes zu tun (Matthäusevangelium 10, 5 - 14).«

(Fundstelle: Ökumenisches Heiligenlexikon)

Gedenktag für Francesco Giovanni di Pietro Bernardone ist der 4. Oktober, ein Gedenktag III. Klasse.

»Franziskanischer Geist ist der Protest und ein Modell gegen die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft.«

(Fundstelle: Ökumenisches Heiligenlexikon)

Franziskanischer Geist ist hilflos gegen bischöflichen Feudalismus.
 
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Hier wird Tacheles über den Narren geredet!

Die Idee der Bettelorden entsprang in dem Gehirn Johannes Bernardoni, eines verdorbenen Kaufmannssohnes aus Assisi in Umbrien. Er ist bekannt unter dem Namen des heiligen Franz von Assisi oder des seraphischen Vaters. - Da der junge Mann zum Kaufmann nichts taugte, so wurde er Soldat, geriet in Gefangenschaft und verfiel in eine schwere Krankheit.

Als er genas, war er - ein Heiliger! Das heißt vorläufig nur ein simpler Narr, der sich unter Bettlern und Aussätzigen umhertrieb, ihre Geschwüre küßte, sich mit ihren Lumpen kleidete und seinen Vater bestahl, um das Gestohlene zum Ausbau einer verfallenen Kirche zu verwenden. Der Bischof von Assisi nahm den Dümmling in Schutz, und bald zog er im Lande umher, bettelnd für den Bau der eben erwähnten Kirche.

Die Kollekte fiel so reichlich aus, daß er auf den Gedanken geriet, einen Bettelorden zu stiften. Papst Honorius sagte zwar von ihm: "Ihr seid ein Einfaltspinsel", aber Papst Innonenz III., dazu durch einen Traum veranlaßt, bestätigte die von Franz aufgesetzte Mönchsregel, die er doch anfangs eine Regel für Schweine, aber nicht für Menschen genannt hatte.

Anfangs wurde Franz verspottet und verhöhnt, aber in der Zeit von drei bis vier Jahren stieg der Ruf seiner Heiligkeit so sehr, daß ihm, wenn er einer Stadt nahte, Geistlichkeit und Volk feierlich entgegenkamen und mit allen Glocken geläutet wurde (1211).

Seine Regel verbot es strenge, ein Eigentum zu haben, und die äußerste Demut war den Mönchen Gesetz. "Die Almosen", sagte Franz, "sind unser Erbe, Almosen unsere Gerechtigkeit, das Betteln unser Zweck und unsere Königswürde! Die Schmach und Verachtung unsere Ehre und unser Ruhm am Tage des Gerichts."

Er ging selbst mit dem Beispiel voran, denn er war demütig wie ein Hund. Je mehr ihn die Gassenjungen verhöhnten, desto lieber war es ihm, und ganz vergnügt war er, wenn sie ihn gar mit Schmutz warfen. Aus lauter Demut ließ er sich oft mit Füßen treten.

Wenn er in Assisi umherging und bettelte, so steckte er alles Eßbare, das er erhielt, in einen Topf, und wenn ihn hungerte, so langte er zu und aß von dem ekelhaften Gemisch. Einst wurde Franz von einem Kardinal zu Tische geladen; er ließ jedoch alle Gerichte unberührt und aß zum Ekel der delikaten Gäste den Schweinefraß, den er gesammelt hatte.

Die Tiere hatte er sehr lieb und nannte sie seine Brüder und Schwestern. Gar oft predigte er den Gänsen, Enten und Hühnern, und als ihn einst die Schwalben und Sperlinge durch ihr Gezwitscher störten, bat er die "lieben Schwestern" um Ruhe. Einen Bauer, der zwei Lämmer zu Markte trug, fragte er: "Weshalb quälst du so meine Brüder?" - Eine Laus, die sich auf seine Kutte verirrt hatte, nahm er sorgfältig zwischen die
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Finger, küßte sie und sagte: "Liebe Schwester Laus, lobe mit mir den Herrn!" Dann setzte er sie auf seinen Kopf, woher sie gekommen war.

Seinen Körper nannte er "Bruder Esel", und wenn diesen Esel der Hafer stach, dann plagte er ihn wacker. Er wälzte sich, wie es auch St. Benedikt tat, nackt auf Dornen, stieg bis an den Hals in gefrorene Teiche oder legte sich in den Schnee, bis jede wollüstige, eselhafte Regung verschwunden war. Einst machte er sich in spaßhafter Laune Weib und Kinder von Schnee und umarmte sie so lange inbrünstig, bis sie zerschmolzen waren.

http://www.humanist.de/religion/pfaffe.html
 
Doppelt gemoppelt hält besser.

Gedenktag evangelisch: 3. Oktober (EKD), 4. Oktober (ELCA)

Richtig, auch der protestantische Gedenktag des Franziskus von Assisi ist wie der Tag der Deutschen Einheit der 3. Oktober. Sicher werden Dir die Menschen, die nicht wussten, dass dem so ist, für das Doppel-Moppel danken ;-)
 

Toll, in diesem Pfaffenspiegel wird auch erklärt, warum manche Geschichten einen langen Bart haben:

"Die heilige Paula, die einst ein unheiliger Jüngling notzüchtigen wollte, erhielt auf ihr Gebet einen garstigen langen Bart, vor dem sich der Liebhaber entsetzte und floh."

Bleibt nur noch die Frage offen, warum diese Paula nicht im Ökumenischen Heiligenlexikon aufgenommen wurde? Wahrscheinlich war ihr Bart doch zu lang ;-)
 
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360 Grad Verhütung.

denk-mal schrieb:
Pfaffenspiegel Seite 29 schrieb:
Hüte dich

vor dem Hinterteil des Maultiers,

vor dem Vorderteil des Weibes,

vor den Seiten des Wagens und

vor allen Seiten des Pfaffen.

Altes Sprichwort
Praktische Ratgeber-Literatur hat also nicht erst heute
Hochkonjunktur,
offenbar gab es sowas schon vor mehr als 160 Jahren. :)


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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