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AW: "2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß" - Gedanken zur menschlichen Würde


"2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß" von Malte Ludin


Gestern lief in der ARD,  leider wieder zu später Stunde, der Dokumentarfilm von Malte Ludin mit obigem Titel. 


Der Filmemacher Malte Ludin ist der jüngste Sohn des SA-Offiziers Hanns E. Ludin, Nationalsozialist der ersten Stunde, träger des Blutordens, Kriegsverbrecher. Er wurde in 1941 als "Gesandter I. Klasse und Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches"  in die Slowakei geschickt, ein von den Nazis so genannter Schutzstaat.

   Unter anderem war er in dieser Funktion verantwortlich für die Deportation der Jüdischen Bevölkerung mit anderen Worten:  für deren Endlösung  –  vergleichbar mit der Rolle die Eichmann hauptsächlich in Ungarn spielte. 


Ich gehe nicht weiter ein auf die Biographie dieses Schreibtischtäters – mich interessiert hier nur der Aspekt menschliche Würde.


Vergleichbar mit  Andreas61 bin ich der Meinung, dass ein Mörder der sich bewusst und kaltblütig an einem solchen Verbrechen beteiligt bzw. es sogar organisiert hat, zutiefst menschliche Würde verletzt hat. 

Wenn jemand dies nicht sieht, dann muss ich annehmen, dass die würdelose Vernichtung nicht in ihren Einzelheiten bekannt ist. 

Ich habe Vernichtung hier hervorgehoben, mit Thomas Harlan bin ich auch der Meinung, dass es hier um viel mehr als um Mord oder Massenmord geht.



 

Doch es sind diejenigen die mit Würde sich der Geschichte gestellt haben und sie schmerzlich in ihrer ganzen Grausamkeit erforscht und wiedergegeben haben, die es einem ganzen Volk ermöglich haben seine Würde nicht in Frage stellen zu müssen.

Dazu gehörte aber sehr viel Mut – den hatte unter anderen auch Malte Ludin oder Thomas Harlan.  

Malte Ludin rollt dieses fürchterliche Kapitel seiner Familie auf und dies gegen all denen in der eigenen Familie die noch immer  glauben, dass es die anderen gewesen sind oder dass man wohl nichts davon gewusst hatte.  




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