Da liegst du nicht falsch, aaaaaber ein Nachmittag im Jahr für solche Aktivitäten ist zu wenig. Dafür muss jeden Tag ein wenig Zeit sein. Genauso aber kann man nicht den ganzen Tag mit dem Kind nur spielen und träumen, das Kind muss ebenso lernen, sich auch allein zu beschäftigen, auch kreativ ohne Anleitung zu sein, auch kleine Pflichten zu übernehmen usw., die Erwachsenen haben nebenbei auch noch ihre Arbeit, andere Pflichten und auch Anspruch auf eigene Interessen. So schön ich "deinen Spielnachmittag" mit dem Geburtstagskind finde, so unhöflich finde ich es gleichzeitig. Du hast dich vorgeführt, alle anderen Gäste vor den Kopf gestossen und das Kind kannte am Ende keine Grenzen. Das Kind muss lernen, alle anderen Menschen als wichtig und Rücksicht auf sie zu nehmen, sonst wird es seine Umgebung nur tyrannisieren. Natürlich ist das Kind (mind. *lol*) am Geburtstag Hauptperson, aber hat man so was, wie du es schilderst vor, so soll man den Tag mit dem Kind allein (oder mehreren Kindern zusammen) verbringen. Ich bin wie du gegen Spielzeug, das keinen Platz für Phantasie lässt. Wie auch du, finde und weiss ich aus Erfahrung(!), dass Kinder am besten spielen, wenn sie nicht ein vollgestopftes Kinderzimmer haben. Sie kommen mit relativ wenig aus, wenn man es ihnen zeigt und sie auch spielerisch in den Alltag integriert. Gleichzeitig aber lieben Kinder "Rituale"! Bestimmte Sachen müssen immer gleich ablaufen, ohne dass es den Kindern an Phantasie fehlen würde. Ob es eine vorgelesene oder erzählte Geschichte vor dem Einschlafen ist, spielt dabei keine Rolle, es kann auch ein Spiel sein, das Kind soll wählen können. Bedauere, G8, aber etwas Neues kann ich bei dir nicht lernen. Wie ich dir schon des Oefteren schrieb, Phantasie ohne Bildung wird das Kind nicht glücklich machen und auch nicht ernähren, Bildung ohne Phantasie ärmer machen. Nicht jeder ist auch noch so erfinderisch, dass er seinen Lebensunterhalt mit Vorträgen über Selbstverständlichkeiten verdienen kann, wobei ich natürlich das Wort "Selbstverständlichkeit" in diesem Zusammenhang rein subjektiv und keinesfalls dich abwertend(!) empfinde. Die Talente und Begabungen des Kindes erkennen, sinnvoll und behutsam zu fördern, wird ihm m.M.n. wesentlich mehr helfen, den Sinn seines Lebens zu finden, als den ganzen Tag auf dem Rücken liegen und den Wolken zuzuschauen, wobei ich auch das manchmal gern tu und mir dabei Kindergeschichten ausdenke, nur wäre das auf die Dauer ganz schön langweilig. Der Mensch braucht mehr als nur Phantasie!
