Ja, vielleicht ist das Leben nur ein Traum - aber dann müsste der Begriff "Traum" definiert werden.
Für den, der auf ein erfülltes und glückliches Leben zurückblicken darf, steht das Leben als Traum für etwas völlig anderes, als für den, dessen Leben eine einzige Sorge, Mühe und Plage war.
Für den Einen war es ein schöner Traum, für den Anderen nur ein Alptraum.
Aus schönen Träumen - das wissen wir alle - möchten wir am liebsten gar nicht mehr aufwachen, während uns Alpträume Angst machen und wir uns vorm nächsten Einschlafen wünschen, diesen Alptraum nie mehr träumen zu müssen.
Alpträume lassen es jedoch zu, bzw. unser Schlafzentrum hat solches Mitleid mit uns, dass wir meist dann aufwachen dürfen, wenn die geträumte Situation für uns zu gefährlich, zu unheimlich, zu furchteinflößend wird.
Im Alptraum "Leben" ist das leider nicht so. Den müssen wir zuende träumen, ob wir wollen oder nicht.
Sicher gibts da auch einen Selbstschutzmechanismus, der uns aber nur signalisiert, "es ist zu gefährlich! Tu etwas!!" - auch eine Form des Aufwachens. Trotzdem nützt dieses Aufwachen den Wenigsten etwas, denn das Wenige, das sie tun könnten, um diesem Labyrinth des Alptraums zu entkommen, ist leider nicht genug. Und so müssen sie ihren Alptraum bis ans Ende träumen,durchleben und durchleiden.
Glücklich die Anderen, die ihr Leben von Frühling bis Herbst durchträumen dürfen und im Winter zufrieden die Augen schließen können, in dem Gefühl und mit der Einstellung: " Es ist ok! Es war gut so."