AW: Frisch auf den Müll
Also ich nehme jetzt den X-ten Anlauf dazu etwas zu schreiben ~ eine Aussage meinerseits zu formulieren, doch die Reportage hat noch immer Nachwirkungen der Sprachlosigkeit bei mir selbst hervorgebracht und die zweite Doku über das pervertierte Konsumverhalten steigert durch zustimmende Bekenntnis dieses wortlose Nicht-fassen-können.
Dabei kenne ich diese Fakten schon lange und bin sicherlich kein Konsumfeger oder Essensverschwender, aber die konsequente Umsetzung scheitert an meiner Befindlichkeit, Eigenart, Bequemlichkeit, Inkonsequenz und dies beschämt mich selbst.
Mein Konsum beschränkt sich auf Bücher, Schallplatten und Second Hand Artikel, meine Lebensmittel sind zumeist unverpackte Ware (Obst, Gemüse, Brot, Fisch, Naturjogurt in Gläsern usw...) Ich recycel meine Abfälle und selbst meine Möbel sind aus zweiter Hand oder sogar vom Sperrmüll aufgepimpt.
Aber trotz allem habe ich viel zu viel ~ große Wohnung voll, Keller und Bodenraum als Lager (habe leichte Messietendenzen und hebe sogar interessante Zeitungen auf). Wenn Lebensmittel von mir weggeschmissen werden müssen, weil sie verdorben sind (Schimmel in der Marmelade), dann tut mir das selbst weh.
Insbesondere mit der These, dass wir hier (ca. 20 % der Weltbevölkerung) im Überfluss auf Kosten der ca. 80 % Hunger- und Notleidenden leben, verstört mich und meine Seele schreit dabei laut auf..........
4 von 5 Kindern verhungern, verdursten, erkranken am MANGEL an Lebensmittel, Wasser und/oder Hygiene, heißt es in einer weiteren Doku "Matrix".
Nur was kann ich weiteres tun, um diesen Tatsachen entgegenzuwirken?
1. noch konsequenter sein ~ grenzt dann aber an Fanatismus? ab wann?
2. noch mehr Menschen in meinem Umfeld auf diese Tatsachen aufmerksam machen ~ bis zum Nervfaktor? ab wann?