AW: Freiheit<->Freier Wille
Nun gut, liebe Miriam...
das Libetsche Veto besteht - rein empirisch - selbstverständlich. Wir können Nein sagen.ABER
Wir sagen nur dann nein, wenn wir in der Lage sind, Wägbarkeiten ins Kalkül zu ziehen ... also ebenfalls nur nach "Einschaltung neuraler Vorgänge" - nach elektronischen Blitzkonferenzen im Hirn
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All die Prozesse, die im limbischen System ablaufen - all das, was uns in Angst, Schrecken, Liebe usw versetzt, hat nicht die Möglichkeit, ins aktuell ins Kalkül gezogen zu werden: zumindestens hier - ist natürlich nur meine These - hat das handelnde und erlebende Ich keine Freiheit.
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Wichtig ist in diesem Zusammenhang - mMn - auch, WIE es überhaupt dazu kommt, dass wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen: für unser Handeln - für die Gemeinschaft. Denn das sind sicher Vorgänge, die nicht mehr unmittelbar mit unserem Sinneninput zusammenhängen.
Und dieses Verantwortung - Übernehmen halte ich für Akte des "freien" Willens.
Ich gebe Dir aber Recht, wenn ich ( implizit) aus Deinen Worten eine mächtige Skepsis gegenüber manchen Folgerungen - v.a. amerikanischer Neurologen herauslese. Irgendeiner dieser Knilche glaubt, die Neurobiologie könne bereits aus dem genetischen Code herauslesen, ob einer z.B. ein Verbrecher wird.
Was immer es ist - wie immer es gebildet wurde ( als Pädagogin glaube ich natürlich an Umweltbeeinflussung): es gibt so etwas wie eine intrapersonelle Richtinstanz ( Gewissen).
Dass dieses " sich an die Verhältnisse anpasst", wissen wir auch..
Nix ist fix .... und das ist wenig erfreulich ... aber Fakt.