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AW: Freier Wille oder nicht?




Hallo Belair,


Also dass ich meine Entscheidungen frei von Einflüssen und Erfahrungen treffe, ist natürlich unzutreffend. Das war auch nicht gemeint, Miriam hat es schon kurz und richtig erklärt in ihrem Vorgriff. :)


Sagen wir mal so: Dass der real vorhandene Zufall die Zukunft grundsätzlich offen, also indeterministsich macht, ist eine notwendige Voraussetzung für freien Willen. Es wird nämlich die Behauptung vieler Hirnforscher entkräftet, dass mein aktueller Gehirnzustand meine späteren Entscheidungen determiniert.


Die Entscheidungen, die ich von Fall zu Fall treffe, sind also nicht vollständig aus der Vergangenheit ableitbar.

Daraus ergibt sich, dass eine Instanz möglich wird, die aus Alternativen wählt.

Wie diese Instanz exakt funktioniert, warum ich also nicht völlig stochastisch mal so, mal so entscheide - sondern da eine gewisse Stringenz habe - ist mir natürlich auch unbekannt.


Von der Physik her bin ich aber berechtigt, eine solche Instanz zu vermuten, da meine Erfahrungen mir das nahelegen.


Die ganze Diskussion ist, wie mir scheint, ein Nebenzweig des Leib-Seele-Problems. Da bis heute niemand weiß, was Geist ist und wie das Ich in unserem Hirn entseht, ist es auch unmöglich, etwas über die Entscheidungsinstanz im Geist auszusagen. 

Sie muss ja funktionieren wie ein Bewertungsfilter, das an gewissen biografisch  erzeugten Maßstäben "geeicht" wird. So meine Vermutung.


Um abschließend nochmal auf einen Deiner Sätze einzugehen:

Die Zukunft ist nicht offen wegen des freien Willens, sondern der freie Wille wird möglich, weil die Zukunft offen ist.



LG, pispezi :zauberer2


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