So wie Du einzig das hörst, was Du gerne hörst, so hörst Du einfach nicht, was du nicht hören willst.
ist wieder klassische Demagogie, eines Propagandaministers würdig, einzig auf emotional abwertender Ebene aktiv. Da sind die „Moderaten“ schlimm, weil sie ihre Religion nicht ernst nehmen und die Fundamentalisten schlimm, weil sie ihre Religion ernst nehmen, und daher Terroristen sind. Nun, es gibt auch im Islam fundamentalistische Richtungen, die Kriegsdienst ablehnen. Aber gegen die religiöse Vielfalt im Islam hilft eben nur eine hinreichende Einfalt und ein fest gefügtes Vorurteil. Die allermeisten Theologen aller Religionen wissen sehr wohl, dass eine „Schrift“ zu einer bestimmten Zeit geschrieben wurde, und zwar so, dass es für die damalige Zeit verständlich war, dass also nicht das Wort jener Zeit in die heutige Zeit übernommen, sondern der „verändernde Geist“ übertragen werden muss. Dir ist das so unsympathisch, dass Du sie sofort der offensichtlichen Unernsthaftigkeit zeihen musst und dabei gar nicht merkst, dass Du genauso argumentierst wie der Bischof in Nathan der Weise: „Tut nichts, der Jude wird verbrannt!“
Ignoranz? Selbst verblendete Christen gestehen Andersdenkenden immer noch gute Eigenschaften zu. Was meinst Du eigentlich mit Deiner „Erfahrungen mit dem Christentum“? Ich in meiner beschränkten Immanenz habe immer nur Erfahrungen mit Menschen. Du musst schon sehr göttlich sein, wenn Du Erfahrungen mit metaphysischen transzendenten Begriffen hast! Oder meinst Du in Deiner logischen Schärfe unter „Christentum“ die Summe aller physischen Personen, die in irgendeiner Art mit der jüdischen Sekte des Rabbi Jehoshua Ben Josef verbunden sind? Im ersten Fall muss ich passen, Erfahrungen transzendenter Natur hatte ich bis dato noch nicht. Allerdings mit der überwiegenden Mehrzahl dieser Christen, einschließlich den Zeugen Jehovas habe ich persönlich bis heute gute, zu einem großen Teil sogar sehr gute Erfahrungen!
Du bist der erste, der einzig nur schlechte Erfahrungen mit "diesem" Christentum als Sammlung definierter Personen hat. Und da ja die übergroße Mehrheit der deutschen zu den Christen gehört, wirst Du wohl mit allen nur schlechte Erfahrungen haben. Mich beschleicht die Vermutung, dass es weniger an den Christen liegt. Dasselbe dürfte dann wohl auch mit den Kopftüchern der Fall sein.
Wenn Du fragst: hast Du wohl den Absatz, den Du gerade davor geschrieben hast, noch nicht gelesen, denn dort behauptest Du, mit Christen gibt es generell keine guten Erfahrungen. Ich meine, das ist eine Verleumdung und kein Ausdruck der Achtung. Aber vielleicht haben wir semantische Probleme mit dem Begriff "Achtung".
Nun ist es aber so, dass das Grundgesetz den Eltern das Recht und die Pflicht auferlegt, prinzipiell zum Wohl für minderjährige Kinder zu entscheiden. Religionsunterricht gegen den Willen der Eltern gibt es nicht! Kinder haben das Recht, unabhängig vom Willen der Eltern ab dem 14 Lebensjahr selbst zu entscheiden, ob sie am Religionsunterricht teilnehmen wollen. Also entspricht Dein Wunsch weder der Verfassungslage noch der Gesetzeslage. Bei den "Andern" ist Verfassungs- und Gesetzestreue eindeutig zu wenig, da muss man wohl noch mehr fordern können, Du selbst darfst aber sowohl gegen Verfassung und Gesetze sein, wenn es Dir persönlich nicht passt. In Deiner Welt gibt es eindeutig welche, die "gleicher" sind. Überdies Du hast wohl vergessen, dass sämtliche atheistischen Versuche, nicht nur brauner oder roter Art, die Eltern aus der Erziehung ihrer Kinder auszuschließen versuchten, bis jetzt jämmerlich gescheitert sind. Deine Kritik an Kirchen ist da ziemlich substanzlos. Sogar der deutschen Justiz ist ein nicht ganz schlechtes Elternhaus immer noch lieber, als ein sehr gutes Kinderheim.
diethelm