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Die funktionierenden Demokratien machen unsrere Staaten stabil. Demokratien sind aber die Kinder der Aufklärung und nicht die des Christentums. Sicher hat das Christentum geholfen, dem Mensch das Mitgefühl für Kranke, Schwache und Alte mit in sie einzuprägen. Die Sozialversicherungen sind auch aus seinem Einfluss entstanden. Die Nächstenliebe ist eben ein äußerst erfolgreiches Sozialkonzept. Schließt du daraus, dass Jesus Gottes Sohn ist? Oder - wie Kant es sagte - dass der Mensch eine Gottautorität braucht, um gesellschaftlich zu funktionieren? D.h., dass der Mensch nicht seine Moral aus sich heraus schaffen kann. D.h., dass er sich selber eigentlich verarschen muss. Wie man den Kindern einen vom Weihnachtsmann mit seiner Rute erzählt, damit sie lieb sind. Vielleicht mag das für Jahrhunderte seiner Entwicklung gelten. Vielleicht. Mittlerweile hat er aber gelernt und erfahren, mittlerweile ist das Konzept der Nächstenliebe in unseren Kulturboden eingesickert und (als eine unseres Menschseins entsprechende Verhaltensweise) angenommen  worden! Die Erfahrung  sagt uns jetzt, dass Solidarität gut ist, dazu brauchen wir keinen Gott!

Götterwelten hat man immer gebraucht, mag sein. Aber auch um die Untertanen zu dem Vorteil der Herrschenden zu disziplinieren. Immer  lässt sich kein Volk vereimern. Dann fordert es sein Recht, uns es definiert sein Recht, und nicht irgend ein Gott!

Die atheistischen Staaten des Ostblocks seien ja zusammen gebrochen. Die sind zusammengebrochen, weil sie keine Demokratien waren und eine immer mehr maroder werdende Wirtschaft leiteten. Eine gottähnliche Instanz hatten die aber sehr wohl: Die Partei! Wenn die Übereinstimmung mit den Interessen des Volkes nicht da ist, dann hält sich kein Regime auf Dauer. Dazu gibt es viele Beispiele in der Geschichte, die auch du kennst!


Gysi


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