• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Es ist unangemessen, wenn man sich bei diesem Thema gegenseitig beschimpft und in die extreme Ecke stellt. Die Scheidewand der Meinungen bei diesem Thema geht durch alle Parteien und Lager. Dies ist kein Thema für Gut- und Bösmenschen. Manch einer hat islamische Freunde und fühlt sich trotzdem unwohl beim Gedanken an bekopftuchte Lehrerinnen. Andere wiederum schimpfen auf bayrische Kreuze in Klassenzimmern und verteidigen anderswo religiöse Toleranz. Andere sind so lange alternativ, bis sie Kinder bekommen und dann aus Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil wegziehen, weil sie Nachteile für ihre Sprösslinge sehen.

Der Ambivalenz des Themas sollte sich jeder stellen.

Der deutsche Staat (und der französische sowieso) hat in den letzten Jahren eine konsequente Linie gefahren, religiöse Symbole aus Schulen herauszuhalten, darum geht es. Das war beim Verbot christlicher Symbole in Bayern so, bei der Liberalisierung des Religionsunterrichts und nun beim Kopftuch.

Ich habe viele Selbstrechtfertigungen von Kopftuch tragenden Musliminen gehört und viele davon sind durchaus geprägt von einer bizarren Unterwerfungshaltung unter fundamentalistische Gedanken. Das meinen nicht nur Oppositionelle von betreffenden islamistischen Ländern, sondern aich liberale Muslime und Frauenrechtlerinnen sowieso. Der Staat verbietet das Kopftuch nicht und schränkt auch nicht die religiöse Freiheit ein. Aber er bestimmt, wer geeignet ist für den Schuldienst und befolgt die Richtlinie einer säkularen Schule.

Der Staat kann keine differenzierte Interpretation des Koran liefern, noch jeden Einzelfall extra prüfen; er gibt Richtlinien vor. In diesem Fall: Im Zweifel für die Neutralität der Schule. Ob man damit übers Ziel hinausgeschossen ist, wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall steht die Entscheidung auf dem Boden des Grundgesetzes und wer dies als religionsfeindlich hinstellt, wer dies benutzt, um andere anzuprangern oder Religionen gegeneinander auszuspielen, stellt sich in schiefes Licht.


Zurück
Oben