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Auf Thema antworten

Ja echt schwierig.

Einiges kann ich gut verstehen:

  • dass Menschen aus Kriegsgebieten fliehen
  • dass Menschen aufbrechen um Hunger und Elend zu entkommen
  • dass viele von ihnen traumatisiert sind und an psychischen Störungen leiden
  • dass Menschen versuchen dorthin zu gelangen, wo die Bedingungen wesentlich besser sind (also konkret in EU Staaten).

Das wäre zunächst ein europäisches Problem, das m.E. lösbar wäre.

Was macht es also dann für Deutschland so kompliziert?

Ganz einfach der Umstand, dass alle nach Deutschland wollen.

Das sind die Folgen von 2015.

Die gute Absicht vom Merkelsatz ´Wir schaffen dasˋ  war sicher auch mit der Hoffnung verbunden, dass andere Länder sich einer solchen “Willkommenskultur” anschließen.

Leider ist das Gegenteil der Fall. Durch das deutsche Vorpreschen wurden (natürlich ungewollt) Andere aus der Verantwortung genommen.

Es wurde ein Kanal geöffnet, der nur schwer zu beherrschen ist.

Durch Erzählungen derer, die nun hier sind, in die “Heimat” und durch Versprechungen und Schilderungen von Schleppern, ist ein Bild entstanden, das unheimlich motivierend wirkt und Deutschland in eine verlockende Sogwirkung gebracht hat.

Gegenwärtig ticken einige Zeitbomben.

Der Versuch, den direkten Zulauf nach Deutschland ˋerst einmal´ zu unterbinden, durch ´Auffanglagerˋ in Italien oder in der Türkei ist für Deutschland recht teuer und nur eine (erpressbar machende) Atempause auf Zeit. Auch der Einsatz von tausenden polnischen Polizisten und Soldaten an der polnisch-weißrussischen Grenze kann natürlich keine Dauerlösung sein.

Was nun ?

Unter humanitären Aspekten, ist fast jedes Einzelschicksal so, dass man sagen würde, hier muss sofort geholfen werden.

Andererseits muss akzeptiert werden, dass Teile der Gesellschaft die Entwicklung mit Sorge und großen Ängsten betrachten.

Auch darf nicht übersehen werden, dass es rechten Strömungen gelungen ist die Problematik wirkungsvoll zu instrumentalisieren.

Ein weiteres Problem ist, dass die Sozialsysteme in Deutschland bei unregulierter Zuwanderung derart belastet würden, das dringend nötige Verbesserungen bezüglich der Lebensbedingungen sozial schwacher Kreise (Geringverdiener, Altersarmut) nicht mehr realisiert werden könnten (von einer entstehenden Konkurrenzsituation ganz abgesehen).

Dazu kommt, dass eventuelle spätere Arbeitseinkommen nur beschränkt in den Wirtschaftskreislauf einfließen würden, da die vielen "EInzelflüchtlinge" als Hoffnung ihrer Familien hier aufschlagen und das Geld zum Großteil abfließen würde.

Natürlich muss eine Lösung her, nur darf die Gesellschaft dabei nicht gespaltet werden (da hätte wirklich niemand etwas davon).

Es gibt ja immer wieder vollmundige Rufe. Z. B. konsequentes Abschieben bei abgelehnten Asylanträgen.

Klingt erstmal ganz gut. In Wirklichkeit ist man nicht mal in der Lage, die große Zahl der als “Gefährder” eingestuften oder der massiv kriminell gewordenen außer Landes zu bringen, weil in den Heimatländern eine Gefährdungslage bestehen würde oder die Länder die Flüchtlinge nicht zurücknehmen wollen.

Andererseits werden Menschen abgeschoben, die bestens integriert sind und einer geregelten Arbeit nachgehen oder kurz vor Abschluss einer Ausbildung stehen. Das machst so ein wenig den Eindruck gehirnloser Verzweiflungsaktionen.

Fazit:

Deutschlands Behörden sind - Stand jetzt - offensichtlich nicht in der Lage, das Problem (nach der Vogel-Strauß-Methode) in den Griff zu bekommen. Wie alles was Flexibilität und Entscheidungskraft verlangt, bringt dieses Land an seine Grenzen.

Gerade hier, wo Humanität und eine gewisse Härte ausbalanciert werden müssen, ist dieses bürokratische System hoffnungslos überfordert.

Es bleibt nur eine europäische Lösung (bei einem angemessenen deutschen Anteil).

Die Frage ist nur, wer hat die Macht, sie durchzusetzen.

Ich sehe auch verhalten in die Zukunft und bestätige den Ausgangssatz: Es ist schwierig.


LG * Helmfried


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