Welche Zeit ist denn "normal"?
Nun, wieviele Ausgewanderte werden offen zugeben "Ich habe in Deutschland versagt, jetzt versuche ich es anderswo!"?
Oder eben "Ich kann mir meinen Lebensstil in Deutschland nicht leisten, also tue ich das in Ungarn, wo es zur Zeit noch funktioniert!" ?
Nein - da werden andere Gründe vorgeschützt, vor anderen und in der Regel auch vor sich selbst.
Das heißt nicht, dass alle Auswanderer Versager wären, aber das Argument, dass man wegen "der politischen Situation" von Deutschland
nach Ungarn auswandern würde, ich angesichts der Tatsachen unglaubwürdig. Egal, was die Auswanderer behaupten. Es zieht auch niemand
von Deutschland nach Island, weil es ihn hier zu kalt ist.
Und doch ist die Behauptung ein offensichtlicher Vorwand.
Ich verstehe, doch mir fehlt der Glaube, dass es wirklich so wäre und nicht nur ein Vorwand.
Und doch erscheint es absurd dass manche aus Hass auf Migranten selbst zu Migranten werden.
Wutbürgertum und Protest sind modern. Dann kann man sich aufspielen, übernimmt aber keinerlei Verantwortung. Eine bedenkliche Entwicklung, schlimmer als jegliche Migrationssituation.
Ist es nicht vielleicht Eifersucht, dass es nicht die Minderheit der Rechtsaußen ist, die angebetet wird?
Mit der Politik ist es so, wie es der Zuständige für die Ampelregelung einer hiesigen Stadt formuliert hat: Er wisse, dass er seine Arbeit gut macht, wenn sich alle beschweren. Mit Betonung auf 'alle'.
Der Punkt ist, dass der kleine Mann gar keine Ahnung vom System hat. Keine Ahnung, was eigentlich gut für ihn ist und was nicht.
Er blickt nur auf einzelne Details und meint, dadurch die Gesamtsituation beurteilen zu können. Das, wovon er profitiert, nimmt
er als selbstverständlich hin, aber wenn es um seinen Beitrag geht, dort ist die Politik "gegen das Volk", "korrupt", etc...
Mein Wissen über die Situation in Dänemark ist zu begrenzt, um da irgendetwas zu beurteilen zu wollen.