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AW: Feindbilder und Vorurteile



Ja richtig, zu einer schwierigen Frage ist es erst für mich geworden.



Ja, so gesehen, kann man das, z.B. an der Gestik und Mimik (finsterer Blick usw.). Aber

nicht immer. Bei einem jüngeren Menschen eher erst, wenn es gerade ums Thema geht. Viel

mehr noch, wenn derjenige nicht auf einen Gleichgesinnten trifft, sondern auf jemanden,

der im Grunde unbewusst dieselbe Haltung hat, aber, z. B. die parteiliche Herkunft (Links,

Rechts) oder die religiöse Zugehörigkeit eine andere ist. Wie gesagt, bei jüngeren Personen

eher nur, wenn es gerade ums Thema geht. Bei den Älteren, mit extremer Einstellung und

Haltung, welche permanent gehässig gehegt und gepflegt wird (was eher unbewusst

geschieht, man fühlt sich ja im Recht), gräbt sich das dann schon irgendwann dauerhaft im

Gesicht ein. Nicht zu vergessen aber, andere Faktoren spielen da sicher auch noch eine

große Rolle. Daher, eine positive oder eher negative Einstellung kann man, mit guter

Menschenkenntnis, sicherlich ablesen, aber wo der Hund bei einer neg. Einst. genau

begraben liegt, kann man erst dann erahnen – wissen, wenn man Worte gewechselt hat.

Vielleicht, sicher ist es nicht. Selbst für gute Psychologen ist es nicht immer einfach.

Zu bedenken wäre ebenso noch, dass trotz einer guten Einstellung oder Haltung,

momentane gr0ße alltägliche Sorgen das Bild verfälschen, so dass man sich beim

ablesen ganz schön irren kann.


Wo kommen die Feindbilder – das feindbildliche Denken – her? Da wären wir wieder bei

den Vorurteilen, die eigentlich immer schon da waren. Schon die ersten – sesshaft

gewordenen Menschen haben die umherwandernden Nomaden aufgrund ihrer barbarischen

Rückständigkeit verachtet. Gehasst haben sie sie, weil es ja auch ihre eigene Herkunft war,

die sie aber vergessen - verdrängt haben. Auch so kann dumme Verachtung - in Hass sich

ummünzen. Die Nomaden wiederum haben die Sesshaften wegen ihrer Verweichlichung

verachtet, und haben sie gehasst, weil sie unbewusst die moderneren Städter vielleicht doch

ein wenig beneidet haben.


Genau betrachtet sind die Feinde noch viel früher entstanden. Ich würde sagen, noch lange

bevor die Erkenntnis von Gut und Böse war, also, wo der Mensch noch nicht wirklich

Mensch war, sondern nur instinktives Tier.

Futter- und Revierkämpfe sind - so kann man durchaus sagen – eine erste ursächliche

Bedingung für das Feindsein der Tiere und Menschen. Auch heute noch, man kann das in

der Natur und noch praktischer - im Fernsehen (Universum, ....) sehr gut beobachten.

Der Ursprung der Futter- und Revierkämpfe, welche für die Feindseligkeiten verantwortlich

sind, ist, meiner Ansicht nach, letztendlich der Überlebenstrieb. Der Trieb, der die Gier und

den Hass nährt, und später - nach dem Apfelschmaus - bei den Menschen die Verblendung

(falsches Denken) noch nährt.

[Und das alles ganz ohne Teufel, Manfredo. Eine Weile nach der Diskussion mit Dir sind

diese Gedanken unerwartet bei mir hereinspaziert.]

Woher der Überlebenstrieb kommt, nun, da fällt mir momentan auch nichts anderes ein,

als das die Natur in hervorbringt – es zulässt.

 

LG

rupert :)


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