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Fallen

Janosch

Member
Registriert
23. Juni 2006
Beiträge
102
Am Abgrund tanzt ein Mädchen sonderbar.
Es falln die Haare schwarz ihr ins Gesicht,
auf Zehen trippelt sie im Abendlicht,
als böte sie dem drohnden Tief sich dar.

Sie summt ein Kinderliedchen vor sich hin:
so zart und rein. Verzerrt die Melodie.
Ihr starrer Blick verharrt in Apathie.
Die Wangen feucht, es tropft und tropft vom Kinn.

Ihr weißes Kleid, zerknittert und verdreckt,
ganz rot befleckt, manch Faser ist noch warm.
Und offne Stellen, Narben, ziern den Arm,
sonst hat sie’s unterm Ärmel schön versteckt.

Doch heute dreht sie sich halbnackt im Kreis -
scheint angezogen doch, vom tiefen Grund.
Da schließt sich mit den Lidern auch ihr Mund,
als er sie packt: sie fällt und fällt ganz leis.
 
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AW: Fallen

hallo janosch,
da läuft´s einem ja kalt den rücken runter!
gut eingefangen, die absurde stimmung und situation.

auch die reime sind schön.
nur bei der zeile "Die Wangen feucht, es tropft und tropft vom Kinn." tät ich gerne wissen, warum du das TROPFT wiederholst.
ich finde das etwas "gehackt". aber wahrscheinlich ist das deine absicht....?

lg kathi
 
AW: Fallen

Hallo Janosch!

Dein Gedicht - - - mitten ins wunde Herz

Unsere verlorenen Kinder mit den zerbrochenen Seelen....
Ich kann nur weinen!
 
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AW: Fallen

hallo kathi,
vielen dank für dein lob, ich freu mich. :)
nach meinem empfinden verlangsamt die tropft und tropft dopplung den augenblick etwas und es harmoniert so schön mit "sie fällt und fällt ganz leis". ist aber sicherlich geschmackssache und ich bin dankbar für deine offenheit. :)

hallo lilith51,
jaa, es ist wirklich sehr traurig. ich bin wirklich froh, dass es mir gelungen zu sein scheint, dich emotionial anzurühren. vielen dank für deine worte.

ich grüße euch beide herzlich
Janosch
 
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