AW: Europa unter dem Halbmond oder das Diktat der Toleranz.
Hallo KM,
es ist wirklich eine Freude zu sehen, dass auch du "mit an Bord" bist. Das meine ich wirklich ehrlich. Obwohl ich praktisch nie deiner Meinung bin, muss ich doch gestehen, dass aufgrund deiner Beiträge oft "Farbe" und "Leben" in eine Diskussion gebracht werden. Außerdem: Wenn alle Menschen eine Meinung hätten, gäbe es eh nix zu diskutieren, oder?
Also, im Sinne der Dialektik freue ich mich schon auf einen intellektuellen "Schlagabtausch".
Ich möchte nur vorweg eines zum Ausdruck bringen: Fundamentalisten und Fanatiker gibt es in jeder Religionsgemeinschaft. Die Intoleranz und Engstirnigkeit des mittelalterlichen Christentums wurden mit Hilfe der "Aufklärung" überwunden. Nun sollten wir uns davor hüten, ähnliche Verhältnisse, nur unter einem anderen Etikett, wieder ins Land zu holen bzw. zuzulassen. Ich weiß selbst, dass von andere Kulturen immer wieder wertvolle Impulse für Europa ausgegangen sind und immer noch ausgehen. Aber es sollte eben bei Impulsen bleiben und nicht zur totalen Vereinnahmung durch andere Kulturen kommen. Noch dazu, wenn das signifikanteste Merkmal einer anderen Kultur eine totalitäre Gesellschaftsordnung ist.
Es gibt da ein Sprichwort: "Es kann der friedlichste Mensch nicht in Ruhe leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
Das heißt: In Europa herrscht, jetzt ganz allgemein ausgedrückt, immer noch ein Klima der Toleranz und Offenheit. Das soll auch so bleiben. Dafür ist es m. E. aber notwendig, Menschen, die sich z. B. inbrünstig einen Gottesstaat nach islamischem Vorbild wünschen, darauf hinzuweisen, dass wir in Europa eben andere Vorstellungen von einem Staat haben und wir auch keine diesbezügliche Bevormundung brauchen.
Muss ich auch meine Feinde tolerieren? Das heißt, ich reiche meinem Feind im Namen der Toleranz die Hand und dieser schlägt sie mir dann im Namen der Scharia (islamisches Recht) ab? Muss Toleranz wirklich bis zur Selbstzerstörung gehen? Oder soll Toleranz nur bei jenen Menschen angewendet werden, die ihrerseits ebenfalls Toleranz in ihrem "Wertekatalog" stehen haben?
Mit freundlichen Grüßen,
Harald
p.s.:
Dieser Beitrag richtet sich natürlich an alle Forumsbenützer, nicht nur an KM!