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AW: Eure Meinung ist gefragt


5Zeichen schrieb:






"Vater, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", ruft der am Kreuz sterbende Jesu im Blick auf seine Peiniger an, und damit wird Jesus selbst zum inkarnierten oder zum Fleisch gewordenen Kommentar seiner ethischen Weisung. Im Sterben hält Jesus das durch, was er verkündigt und praktiziert hat. Er bewährt bis ins Äußerste, was er sagt und dadurch bekommt seine Verkündigung eine Glaubhaftigkeit und eine Authentizität, die für seine Botschaft spricht. Und damit vollendet sich auch sein Geschick, das unter dem Vorzeichen der Proexistenz steht.

Jesus selbst dürfte seinen Tod nicht als bevorstehende brutale Hinrichtung verstanden haben, sondern er wird seinem Sterben eine proexistente Bedeutung zugesprochen haben. Das heißt, die Proexistenz, die er gelebt hat, in der doppelten Dimension, einerseits ganz sich vom Vater her verstehend, andererseits ganz sich für die anderen einsetzend, diese doppelte Proexistenz hält er auch im Sterben durch und er macht dies gestisch deutlich, in dem er beim letzten Abendmahl das gebrochene Brot als Symbol seines gekreuzigten Leibes an alle verteilt, aufdas alle an seinem Leben Anteil haben

Christsein heißt nicht irgendwas, sondern es heißt, sich in diese Nachfolgebewegung einzuschreiben, die von der doppelten Bewegung der Proexistenz inhaltlich bestimmt ist.


lg

Manfred


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