• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

EU-Mitglied England

scriberius

Well-Known Member
Registriert
2. Juli 2011
Beiträge
4.342
Sie waren schon immer ein ganz spezieller Teil unserer kontinentalen Vereinigung, außerhalb gelegen, geographisch isoliert, und auch sonst immer irgendwie nur halb dabei. Auch beim Euro haben sie nicht mitgemacht, sie wussten wohl, warum. Jetzt wird, sowohl vom Regierungschef, wie auch von der Bevölkerung die Frage diskutiert, ob man ganz aussteigen solle. "Nein" schallt es aus der Wirtschaft, die Absatzmärkte des Industrierests seien in Gefahr. Ist das ein Argument? Was haben die denn noch außer ihrer Finanzindustrie? Manchmal denke ich auch, die sollten lieber ein Bündnis mit ihrem Lieblingspartner auf der anderen Seite des Atlantiks eingehen. Andererseits sind sie dazu viel zu stolz, ebenso ungeeignet, wie als ernsthafter Partner Kontinentaleuropas, Eigenbrödtler eben, die sich selbst noch immer als die heimliche Weltmacht ansehen. Und in der Tat, noch immer geht die Sonne im Teil der Welt, deren Staatsoberhaupt Lizzy ist, nie unter. Dann denke ich, dass sie ohnehin eins der Mitglieder sind, die peinlich genau darauf achten, dass sie stets mehr erhalten, als geben - und damit der Gegenpol zu Deutschland. Was es für sie bedeuten würde, weiß ich nicht, es ist mir auch reichlich egal. Die Frage ist mehr, was sich für uns ändern würde, käme Cameron zu dem Ergebnis, sie wollten wieder ganz im Commonwealth aufgehen und sich von uns loslösen. Wäre es der Anfang vom Ende der EU?
 
Werbung:
AW: EU-Mitglied England

Die Isolation erscheint nur oberflächlich betrachtet, noch immer ist das vereinigte Königreich am häufigsten vertreten auf der Welt und hat nicht nur
technisch bei Forschung und Entwicklung Grundlagen gelegt sondern ist auch sprachlich flächendeckend präsent. England isoliert - keine Spur.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: EU-Mitglied England

isoliert meine ich im Sinne von eigenbrödtlerischem Verharren im Elfenbeinturm. Die ältere Generation hält sich schon für etwas Besseres, die Jungen nicht mehr. Auf mich wirken sie schon irgendwie verknöchert. Aber, das ist nebensächlich. Sie sind m.E. auch nicht wirklich gemeinschaftswillig, und ursächlich sehr stark an der Unauflösbarkeit grundsätzlicher, finanzpolitischer Problematiken beteiligt. Mein Gedanke ist der: wenn sie selbst darüber nachdenken und eine Mehrheit bereits für den Austritt ist, warum sollten wir sie nicht gehen lassen? Brauchen wir sie? Ich denke nicht.
 
AW: EU-Mitglied England

Du meinst sie wollen nicht gleichgeschaltet der blökenden Schafherde beitreten um genau so doof und abhängig wie alle anderen zu gucken?
Ich finde extravagante echte Individualisten immer interessanter als die blökende Masse und so hat England seinen Eigenbrötler-Status völlig zu Recht,
es steht für ganz besondere und spezielle Qualität, selten aber gut.
Finde so etwas sollte bewahrt und nicht in den Sumpf des Einheitsbreis gezogen werden.
Meinen Respekt bekommt jemand der alleine hin stehen kann und den Schutz des Anpassens in der Mehrheit nicht braucht für seinen inneren Frieden,
die die dich der Gemeinschaft unterordnen haben mein Verständnis denn sie brauchen es um überleben zu können.
Der Warteraum ist voll von diesen denn sie haben laufend Konflikte mit sich und den Anderen, der Eigenbrötler weniger, er ist bei sich und das ist gut so.
 
AW: EU-Mitglied England

Sie waren schon immer ein ganz spezieller Teil unserer kontinentalen Vereinigung, außerhalb gelegen, geographisch isoliert, und auch sonst immer irgendwie nur halb dabei. Auch beim Euro haben sie nicht mitgemacht, sie wussten wohl, warum. Jetzt wird, sowohl vom Regierungschef, wie auch von der Bevölkerung die Frage diskutiert, ob man ganz aussteigen solle. "Nein" schallt es aus der Wirtschaft, die Absatzmärkte des Industrierests seien in Gefahr. Ist das ein Argument? Was haben die denn noch außer ihrer Finanzindustrie? Manchmal denke ich auch, die sollten lieber ein Bündnis mit ihrem Lieblingspartner auf der anderen Seite des Atlantiks eingehen. Andererseits sind sie dazu viel zu stolz, ebenso ungeeignet, wie als ernsthafter Partner Kontinentaleuropas, Eigenbrödtler eben, die sich selbst noch immer als die heimliche Weltmacht ansehen. Und in der Tat, noch immer geht die Sonne im Teil der Welt, deren Staatsoberhaupt Lizzy ist, nie unter. Dann denke ich, dass sie ohnehin eins der Mitglieder sind, die peinlich genau darauf achten, dass sie stets mehr erhalten, als geben - und damit der Gegenpol zu Deutschland. Was es für sie bedeuten würde, weiß ich nicht, es ist mir auch reichlich egal. Die Frage ist mehr, was sich für uns ändern würde, käme Cameron zu dem Ergebnis, sie wollten wieder ganz im Commonwealth aufgehen und sich von uns loslösen. Wäre es der Anfang vom Ende der EU?
Meines Erachtens sind die Briten - was die Beziehung zur EU betrifft - eher stille Beobachter, die darauf warten, dass sie wer um ihren pseudo-weltmännischen Rat befragt, als beitragswillige Mitglieder.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die englische Sprache einfach keinen Unterschied zwischen Mitglied einerseits und passiven Zuschauer bzw. Gelegenheitsoppositionellen anderseits macht.

Die restlichen EU-Länder würden mMn in keine unbewältigbare Krise kommen, träten sie tatsächlich aus.

Zeili
 
AW: EU-Mitglied England

Du meinst sie wollen nicht gleichgeschaltet der blökenden Schafherde beitreten um genau so doof und abhängig wie alle anderen zu gucken?
Ich finde extravagante echte Individualisten immer interessanter als die blökende Masse und so hat England seinen Eigenbrötler-Status völlig zu Recht,
es steht für ganz besondere und spezielle Qualität, selten aber gut.
Finde so etwas sollte bewahrt und nicht in den Sumpf des Einheitsbreis gezogen werden.
Meinen Respekt bekommt jemand der alleine hin stehen kann und den Schutz des Anpassens in der Mehrheit nicht braucht für seinen inneren Frieden,
die die dich der Gemeinschaft unterordnen haben mein Verständnis denn sie brauchen es um überleben zu können.
Der Warteraum ist voll von diesen denn sie haben laufend Konflikte mit sich und den Anderen, der Eigenbrötler weniger, er ist bei sich und das ist gut so.

Nix dagegen, aber was ist eine Truppe von gemeinschaftsunfähigen Exzentrikern wert? Ist sie überlebensfähig ohne die Herde, die sie umgibt? Ich wage es zu bezweifeln. Die Kunst besteht doch darin, als abgegrenztes, eigenständiges Individuum, als Teil einer Gemeinschaft leben zu können, oder? Die Gleichmacherei ist so ganz sicher nicht sinnvoll, auf kontinentaler Ebene sogar unmöglich. Was dabei herauskommt, das erleben wir gerade: ein heilloses Durcheinander, alles durchmischt aus einem einzigen Grund, dem wirtschaftlichen Aspekt. Kultur und sonstige Gemeinsamkeiten zählen nicht mehr, der Kommerz sticht alles aus. Ich finde, wer zwar allein stehen kann und sich freiwillig bindet, der ist der beste Partner. Resultieren nicht die ganzen Probleme hauptsächlich aus dem Umstand, dass die Beteiligten gar keinen gemeinsamen Weg wollen, sondern nur vom Anderen profitieren?
 
AW: EU-Mitglied England

Meines Erachtens sind die Briten - was die Beziehung zur EU betrifft - eher stille Beobachter, die darauf warten, dass sie wer um ihren pseudo-weltmännischen Rat befragt, als beitragswillige Mitglieder.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die englische Sprache einfach keinen Unterschied zwischen Mitglied einerseits und passiven Zuschauer bzw. Gelegenheitsoppositionellen anderseits macht.

Die restlichen EU-Länder würden mMn in keine unbewältigbare Krise kommen, träten sie tatsächlich aus.


stille Beobachter? Im Ernst? Ich denke eher stille Profiteure. Wir bereits erwähnt, spielt die "normale" Industrie dort keine nennenswerte Rolle mehr, weil kaum noch vorhanden. Dafür aber war es Maggi Thatcher, die Tür und Tor öffnete für eine windige Finanzwirtschaft, der die anderen nachfolgten, zuletzt Deutschland in entscheidenden Punkten per Legalisierung durch die SPD. England (nicht GB) saugt heute innerhalb der EU enorme Profite von hier ab, völlig legal. Selbst deutsche Hinterhoffirmen wickeln ihre Geschäfte per Briefkasten dort ab. Sie werden natürlich nicht austreten, genau aus diesem Grund.
 
AW: EU-Mitglied England

Letztlich ist es mir völlig wurscht was die Engländer machen, meine Verantwortung in der Welt beschränkt sich auf das soziale Umfeld,
dort jedoch mit aller Konsequenz und Härte des Miteinander.
Individualisten gibt es nur vereinzelt außerhalb der Herde, wenn es alle so machen würden wäre es nicht mehr individuell.
Es gibt immer Einzelne die einen anderen Weg gehen als die Mehrheit und sie sind es die dann Neuland finden, sowohl außen als auch innen.
 
Werbung:
AW: EU-Mitglied England

stille Beobachter? Im Ernst? Ich denke eher stille Profiteure. Wir bereits erwähnt, spielt die "normale" Industrie dort keine nennenswerte Rolle mehr, weil kaum noch vorhanden. Dafür aber war es Maggi Thatcher, die Tür und Tor öffnete für eine windige Finanzwirtschaft, der die anderen nachfolgten, zuletzt Deutschland in entscheidenden Punkten per Legalisierung durch die SPD. England (nicht GB) saugt heute innerhalb der EU enorme Profite von hier ab, völlig legal. Selbst deutsche Hinterhoffirmen wickeln ihre Geschäfte per Briefkasten dort ab. Sie werden natürlich nicht austreten, genau aus diesem Grund.
Möglicherweise sehen wir ja auch nicht die gleichen Nachrichten. Ich schaue ORF 1, 2, 3, SAT 1 Österreich, Bayern 3, hin und wieder ARD, ZDF und 3-Sat.

Meines Erachtens (und Wissens) sind sie punkto EU nicht sehr präsent, was natürlich nicht unbedingt gegen ein Schmarotzertum spricht.

Eigenbrötler waren sie ja immer - ist vielleicht auch eine Inselmentalität.

So habe ich von England-Touristen gehört, dass die dort Einheimischen in ihrem eigenen Land zwar äußerst freundlich zu den Touristen sind, ihrerseits aber als Touristen kaum auszuhalten sind.

Wie dem auch sei, als arm und hilfsbedürftig schätze ich sie auch nicht ein.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zurück
Oben