AW: ENDE der AUFKLÄRUNG!?
Lieber Horst!
uns trennen im tiefsten Herzen, "Jerusalem" und "Benares" voneinander. Dein persönlicher Glaube daran, was die Zeit vor deiner Geburt und nach deinem Sterben betrifft, unterscheidet sich zutiefst von meinem Glauben, also von dem, was ich persönlich glaube, was da vor der Zeit meiner Geburt war und dem was nach der Zeit nach meinem Sterben sein wird. Da ich diese unsäglichen Diskussionen über "Auferstehung" und "Wiedergeburt" schon zu oft geführt habe und feststellen musste, dass uns als vernünftige Menschen diese Letztfragen vorerst nicht viel weiter bringen, will ich hier, gerade im Kontext einer Konstruktiven Aufklärung ganz bewusst nicht von (oft unausgesprochenen) Glaubensfragen ausgehen und von diesen zu den eigentlichen Lebensfragen kommen.
Glaubenfragen führen uns nämlich zu einem bestimmten "Weltbild",
Menschheitsfragen führen uns dagegen unmittelbar zu einem bestimmten "Menschenbild".
In fast allen gegenwärtigen Diskussionen (egal um welches Thema es da jetzt geht und auf welcher Ebene solche Diskussionen geführt werden) wird meist das "Menschenbild" vom (fast unsichtbaren) "Weltbild" des Sprechenden oder Schreibenden überlagert. Die Diskussionsteilnehmer meinen zwar vom "Menschen" zu sprechen, sprechen aber letzten Endes eher von ihrem (unausgesprochenen) "Weltbild".
Aus diesem Grunde möchte ich hier in diesem Thread also ganz bewusst keine versteckte Diskussion um "Religionen" oder "Neomythen" (Esoterischen Krimskrams oder vielleicht sogar auch noch um die "Schwarzen Löcher unseres Verstandes", (=Verschwörungstheorien))!
Sondern ganz im Gegenteil, ich versuche den anderen Denk-Weg, der mir weitaus "vernünftiger" erscheint:
KONSTRUKTIVE AUFKLÄRUNG nenne ich diesen einzig vernünftigen Weg, d.h. von ganz konkreten vernünftigen Lebensfragen ausgehend, kommt der gründlich Nachdenkende wie von selbst zu den wirklich wichtigen Fragen des Glaubens!
Da wir uns aber hier in diesem Thread, bei weitem noch nicht so weit gegenseitig konstruktiv aufgeklärt haben, dass "Glaubensinhalte" diskutiert werden könnten, vorweg meine ganz persönliche "Glaubens-Antwort" auf Deine ganz persönliche "Glaubens-Aussage":
Der "MENSCH" ist in jedem Fall das Mass aller Dinge! Aber in einem anderem Sinne als den von Dir angeführten
... und der Begriff "Evolution" ist im "wiedergeborenen Sinne" mehr als problematisch!
... aber dieses Denken ist das Grundproblem einer Theosophie schlechthin, einem äußerst fragwürdigen Denken, das sich bei genauerem Hinsehen als bedenklicher Neumythos enthüllt, der bei mir tiefstes Unbehagen auslöst.
Das ist aber mein ganz persönlicher Standpunkt, der uns hier jedoch nicht weiter beschäftigen sollte!
Stimme der Lehrmeinung 100% bei. Allerdings müssten betreffs "Auslegung" wohl eine Begriffe geklärt werden: z.B. "religiöse Übung", "fühlend Denken", "Fürchten und Begatten", "Intuition"
Auch wenn es wohl noch viele Menschen ablehen zu sagen, dass sich (menschlich sozialisierte) Hunde schämen, so vertrete ich die Ansicht, dass dies durchaus "natürlich" wäre. Ebenso kann sich dieser sozialisierte Schutzmechanismus höchstwahrscheinlich auch bei anderen höher entwickelten Säugetieren potentiell entfalten, d.h. auch Menschenaffen können sich wohl "schämen"!
"Schamverhalten" hat etwas mit Erziehung zu tun. Denn mit was können wir letzten Endes Kinder erziehen? Mit "Schmerz" (wohl die schlechteste Methode), mit "Angst" (auch nicht viel besser), mit "Ekel" (das ist durchaus vernünftig; vgl. "Reinlichkeitserziehung"), und vor allem mit "Scham" (ist wohl die beste und gewaltfreieste Erziehungsmethode und daher auch wohl mit die wichtigste Methode Kinder vernünftig zu erziehen; vgl. "Jetzt schäm Dich!")
"Schuld" aber ist etwas ganz anderes!
Tiere vermögen durchaus "Schamgefühle" empfinden,
aber nie und nimmer "Schuldgefühle"!
Ein mit "Schuldgefühlen" einhergehendes "Schuldbewusstsein" vermag nur der Mensch entfalten.
Die Trennung zwischen "Scham" und "Schuld" ist letzen Endes die Frage des "Gewissens". Die Gewissensfrage ist auch die Frage nach "Freiheit" schlechthin.
Gruß Franz