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Auf Thema antworten

Salut!

Aus aktuellem Anlass möchte ich das Thema nochmals aufgreifen.

Für den morgigen Tag ist in London eine Massendemonstration gegen die britische Regierung geplant. Der Grund ist die am 27.1. stattfindende Unterhausabgeordneten-Abstimmung über die Einführung variabler Studiengebühren, wonach das Studium fürs Erste gebührenfrei wäre, nach Studienabschluss aber zurückerstattet werden müsste.

Eliteschulen in Oxford oder Cambridge sowie die dortigen Studenten kümmert das natürlich nicht, sie kommen aus einkommensstarken Schichten, bemerkt man in diesem Zusammenhang, aber trotzdem hätte jede Universität gerne das Renommée einer dieser Elite-Universitäten. Dort und hier. Und dies nicht nur, weil sich Wunsch-Gast-Dozenten für Elite-Universitäten leicher gewinnen lassen.


Man sollte zwar die Bildungspolitik nicht mit dem Taschenrechner betreiben, aber die Qualität steigt nicht mit der Anzahl der Professoren, sondern mit der Auswahl von Fächern, Professoren und Studenten und mit einem gesunden Wettbewerb unter den Studierenden und den Universitäten. Sind wir ehrlich, Hochschulbildung ist, so oder so, eine elitäre Bildung - auch an den 'normalen' Hochschulen. Wer mit dem Anspruch des Qualitätsförderers auftritt, sollte auch wieder zum Thema Numerus clausus greifen, das sich heute kaum einer wagt anzusprechen. Es nützt nichts, eine Menge Absolventen zu haben, für die keine Arbeit vorhanden ist. Jedem, der es ernst meint, sollte der Zugang ermöglicht werden. Dass dabei viele Studenten durch höhere und hohe Studiengebühren benachteiligt werden, ist klar, aber als Bürger oder gar Politiker, müsste jeder Studierender diese Regelung verstehen. Fachhochschulstudenten, die ihre Bildung auf dem zweiten Bildungsweg erlangen, müssen ihr Studium auch selber finanzieren, aber noch nie sah sie jemand demonstrieren. Denn, wenn jemand studiert, dann tut er dies aus reinem Eigennutzen. Die Thematik interessiert ihn, er erhofft sich bessere Zukunft - ein höheres Gehalt, einen interessanteren Job, einen erweiterten Horizont etc.  Warum sollte die Allgemeinheit für diesen privaten Nutzen aufkommen? Unter dem Denkmantel der Solidarität, wird eine Minderheit bevorzugt, die nach Abschluss des Studium als privilegiert gilt. Alle Studenten sollten ein Anrecht auf ein staatliches Darlehen haben, auch wenn das eine neue Finanzierungsinstitution brauche und diese Bürokratie wieder etwas kosten wird. Aber der Staat sollte dort investieren, wo alle davon profitieren können, und nicht eine Elite subventionieren. Bessere Allgemeinbildung bis zur Hochschulreife auf Kosten des Staates scheint mir einfach sinnvoller zu sein.


Grüsse J.D.


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