• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Nicht unbedingt Profitoptimierung, denn sie würden ja die zusätzliche Arbeitszeit ja in Rechnung stellen (müssen). Ein vorgegebener Einfluss auf den Profit ergibt sich daraus nicht.


Den Müllwerkern abzuverlangen, in der üblichen Arbeitszeit immer mehr Adressen anzufahren ist für mich ein Versuch, den Profit zu optimieren.

Dass die Müllwerker dann die Tonnen einfach auf dem Gehweg stehen lassen um ihr Pensum zu schaffen, aber damit den Fußgängerverkehr behindern, hat ihr Boss ihnen bestimmt nicht vorgeschrieben, das machen die Müllwerker wohl von sich aus, ihnen bleibt ja nichts anderes übrig, wenn sie ihren Job behalten wollen.

In einer größeren Stadt mit entsprechend vielen Müllwagen könnte diese Sollerhöhung vielleicht sogar einen Müllwagen inkl. Besatzung einsparen. Eben immer mehr Arbeit auf immer weniger Mitarbeiter übertragen.


Ähnlich wird ein Fuhrunternehmer seinen Fahrern immer kürzere Termine abverlangen, ihnen aber bestimmt nicht vorschreiben, sie sollten Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrzeiten überschreiten oder beim Rechtsabbiegen nicht adäquat auf Fahrradfahrer achten, sondern auch hier bleibt den Fahren unter Termindruck nichts anderes übrig es zu tun.

Wenn dann was passiert, können dann die Unternehmen ihre Hände in Unschuld waschen, sie hätten ihre Fahrer ja nicht dazu angehalten. es im Straßenverkehr mit den Regeln, der Vorsicht und Rücksicht weniger genau zu nehmen.


Aber geh. Lieferwägen sind von hinten gar nicht einsehbar, da müsste man jene generell verbieten.


Der Anteil von Firmenkombis ohne hintere Seiten- und Heckscheiben am gesamten PKW-Aufkommen ist äußerst gering, sie haben aber im Gegensatz zur Folie keinen modischen, sondern einen praktischen Sinn, sie zu verbieten wäre abwegig.

Denn wenn etwa Handwerker oder Paketboten ständig Material ein und ausladen, ist die Gefahr eines Scheibenbruchs gegeben, da macht es schon Sinn, im Ladebereich auf Scheiben zu verzichten. Auch verhindert fehlender Einblick Diebstähle von Werkzeug, Material oder Paketen.


Dagegen dürften diese Folien einen anderen Hintergrund haben:

Einst zeigte sich John Lenon mit seinem Rolls Royce mit abgedunkelten Scheiben. Bestimmt nicht nur um aufzufallen, sondern weil er es leid war, in jeder Lebenslage von Fans und Presseleuten beobachtet und im Wagen angeblitzt zu werden.

Lenon's abgedunkelte Scheiben fanden wohl unter seinen Fans Nachahmer, so dass sich ein Massenbedarf nach solchen Abdunkelfolien bildete.

Diese Dinger sind schlicht die Sicherheit einschränkender Mode- und Imponier-Firlefanz.

Ein angeblicher Sonnenschutz ist als mögliches Pro-Argument abwegig, weil der auf den Vordersitzen nicht gegeben ist, weil vorne keine Folien geklebt werden dürfen.


Etwas langsamer zu fahren ist auch für Radfahrer oft eine gute Methode, Gefahren zu verringern. 


Auch bei moderater Radfahr-Geschwindigkeit kann besagtes "Dooring" zu schwersten Verletzungen führen. Die hinteren oberen Ecken fast aller Autotüren sind mit einem klitzekleinen Radius versehen also fast scharfkantig spitz. Und eine aufgebrachte Zierleiste macht die Sache noch scharkantiger.

Diese Ecke kann sich beim öffnen der Tür etwa in Augen, Gesicht- oder Halshöhe des Radfahrers befinden. Dies kann zu schwersten Augen-, Gesichts- oder Halsverletzungen führen. Wenn der Kehlkopf getroffen wird, kann das sogar tödlich sein.


Mir ist nur ein Auto in Erinnerung, bei dem diese Ecke mit einem ziemlich großen Radius ausgestattet war und auch auf eine Zierleiste verzichtet wurde.

Ich glaube es war eine um die Jahrhundertwende nur kurz gebaute Modellreihe des Ford Fiesta Zweitürers. Durch solchen größeren Eckenradius ist die Verletzungsgefahr wesendlich geringer. Leider wurde diese Modellreihe nach wenigen Jahren durch eine neue ohne diesen großen Radius ersetzt.

Vielleicht traf dieser weiche "gemütliche" Radius nicht die Geschmäcker, er war nicht "schnittig" genug. Im doppelten Sinne, denn jegliches "windschnittige " Design hat einen unschönen Nebeneffekt, eine höhere "Schnittigkeit" auch gegenüber mit ihnen kollidierenden Lebewesen.


Mit den E-Autos treffen zwei zueinander inkompatible Welten aufeinander:

Eine angeblich dem Umweltschutz förderliche E-Auto-High-Tech-Welt trifft auf althergebrachte alles andere als High-Tech-Mentalität verkörpernde unausgegorene Verkehrs-Infrastruktur, -Regeln und -Gewohnheiten, wie auch Mentalitäten der Eitelkeiten.


Mit brüllendem Motor und quietschenden Reifen losrasen, mit einer Harley-Davidson zwar laut aber gemütlich tuckern, oder mit einem E-Auto flüstern, das alles scheint gleichermaßen ein für Eitelkeit und Imponiergehabe zuständiges Hirnareal zu aktivieren.

Da sind wir Menschen schon seltsame Wesen, die mit genau gegenteiligen Begebenheiten, Lautheit oder Stille, Altem oder Modernem, imponieren können und wollen.


Kürzlich parkte ein Harley-Davidson Fahrer auf unseren Supermarktparkplatz.

Nach dem Absteigen konnte er es kaum erwarten, seinen Helm abzunehmen, damit auch jeder sein Konterfei sehen konnte (vom Alter her wohl einer der "Easy-Rider"-Generation) und ließ seine Mühle noch mindestens ein Minute im Lehrlauf laut weiterknattern, wohl im Glauben jeder wäre davon so nostalgisch entzückt wie er selbst.


Sein stolzer Blick war durchaus vergleichbar mit den stolzen Blicken heutiger E-Auto-Fahrer, wie leise ihr teueres Gefährt, das noch nicht alle haben, doch ist.

Wobei das laute Motorrad zwar nervt, aber Unfälle verhindern und Leben retten kann, weil dessen Aufkreuzen schon aus der Ferne nicht zu überhören ist.

Dagegen werden fast unhörbare E-Autos, zumindest bei geringen Geschwindigkeiten, wenn die Reifengräuschen noch nicht so dominieren, wohl zu mehr Unfällen mit Fußgängern führen.


Auf einer innerstädtischen Kreuzung bei mir in der Nähe wurde mal eine junge Frau von einem Tesla erfasst, die wohl von dessen "Schnittigkeit" so schwer verletzt war, dass ein Rettungs-Hubschrauber kommen musste.

Den Presse-Schilderungen des Unfallherganges nach und die Örtlichkeiten der Kreuzung kennend, schließe ich nicht aus, dass die junge Frau den Tesla nicht hat kommen hören.

Das wird aber wohl in der Presse nicht thematisiert, weil es dem E-Auto.Hype schaden könnte.


Schon vor Jahren wurde auch seitens der Industrie das Problem des leisen E-Autos thematisiert, weil dabei bei Fußgängern die Orientierungsmöglicht mittels Geräusch eingeschränkt ist oder ganz fehlt. Wobei auch an Senioren mit vermindertem Hörvermögen gedacht werden muss.

Es wurde schon angedacht, deshalb in E-Autos Schallsynthesizer mit einer Art Motorgeräusch einzubauen.

Das wurde aber scheinbar wieder verworfen, denn die mir bisher ins Auge gefallen E-Autos, denn kommen hören kann ich sie eher selten, haben offensichtlich (offenhörlich) keinen solchen Schallgeber eingebaut.


Wer weiß, vielleicht wartet die Industrie neue Unfallstatistiken ab.

Wenn dann heraus kommt, dass auffällig viele Unfälle mangels Schallorientierung passierten, werden die Hersteller wohl reagieren.

Also fungieren heutige Fußgänger als Versuchskaninchen zur Erlangung der Erkenntnis, ob Tongeneratoren nötig werden oder nicht.

Falls nicht, werden wohl Hupkonzerte die Normalität werden, weil sonst ständig Leute vors Auto laufen.


Schöne neue in vielerlei Belangen unausgegorene, ideologisch überhastet durchgepeitschte E-Auto-Verkehrswelt, ich freu mich drauf...


Zurück
Oben