AW: Elektrizität I
Hallo Kurt,
das Beispiel mit der schwingenden Baßsaite habe ich nur erwähnt, damit Du Dich einmal von der Vorstellung frei machst, daß eine schwingende Bewegung immer nur hin- und herpendelt. Im übrigen wirst Du eine nicht gespannte Geigensaite wohl kaum zum Schwingen bringen. Außerdem schwingt auch nicht die Baßgeige, sondern die gespannte Saite. Die Schwingungen der Saiten werden vom Resonanzboden des Instruments nur verstärkt.
Natürlich enthalten Atome keine ( Mini ) Baßgeigen. Sicherlich wirst Du enttäuscht sein, daß die Atome auch keine Protonen, Neutronen und Elektronen enthalten. Daß die Anzahl der Protonen- Elektronenpaarung die vielfältigen Eigenschaften der Stoffe ausmacht, mag ja dem Zeitgeist vor 150 Jahren entsprechen, aber nicht dem heutigen Stand des Wissens.
Betrachte das, was als Atom bezeichnet wird, dochmal als eine Ansammlung, als ein System schwingender und kreisender, materieller und überwiegend immaterieller Systembestandteile. Jedes dieser immateriellen Systemchen verleiht der Materie bestimmte Eigenschaften. Z. B. die elektrischen Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähihkeit, die spezifischen Längenausdehnung, die Elastizität oder die Sprödigkeit, das Gewicht oder die Reißfestigkeit, die Emissionsfähigkeit und die Verbindungsfreundlichkeit zu anderen Stoffen und viele Tausend andere Eigenschaften mehr. Auch das Schwingverhalten. Glaubst Du denn wirklich, daß diese vielen Eigenschaften der Materie allein von der Anzahl der Elektronen abhängig ist?
Um solche Begriffe wie Eigenschwingungszahl oder Erregerschwingungszahl auseinanderzuhalten, sind einige Grundbegriffe aus der Schwingungstechnik sehr hilfreich. Wer für die Eigenschwingungszahl verantwortlich ist? Nun , das Gewicht und der Federweg des elastisch gelagerten Aggregates.
Was heißt überhaupt unbeobachtbar? Natürlich sind diese Vorgänge als Analogien beobachtbar. Aber nicht im atomaren Bereich, sondern in der planetarischen Welt unseres Sonnensystems.
MfG