Sunnyboy
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- Registriert
- 10. März 2005
- Beiträge
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Hallo zusammen.
Vor 2 Tagen habe ich eine Dokumentation über die Situation von Hauptschülern in Deutschland (Köln/ NRW) gesehen und muss sagen, ich bin vollkommen erschüttert: zu sehen, wie wenig Motivation diese Jugendlichen hatten, wie wenig Ahnung sie von sozialen Umgangsformen oder Geschichte hatten (Antwort deiner Schülerin auf die Frage des Lehrers, wer denn die Berliner Mauer gebaut hätte: "Adolf!") hat mich sehr nachdenklich gemacht. Und ich weiß, dass es nicht nur diese Hauptschüler sind, die diesen Bildungsstandart haben, denn in unserem Ort befindet sich auch eine Hauptschule. Und die PISA- Studie hat bewiesen, dass eines unser größten Probleme die Hauptschulen sind. Hauptschüler haben heute in Deutschland kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch woran liegt das? Ich weigere mich zu glauben, dass die Hauptschüler "dümmer" als Realschüler oder Gymnasiasten sind. Aber woran liegt es dann?
Ich habe mir Gedanken gemacht und denke, es liegt an unserem Schulsystem.
Die Trennung von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien erzeugt von der Unterstufe an eine Klassengesellschaft, in der die Gymnasiasten die vermeintliche Oberschicht, die Realschüler die Mittelschicht und die Hauptschüler die Unterschicht sind.
Die Eltern schicken ihre Kinder deshalb natürlich auf eine möglichst hohe Schulform, auch wenn gar nicht sicher ist, ob diese Schulform überhaupt für das Kind geeignet ist. Wenn ich mir anschaue, wer heute alles auf die Gymnasien kommt läuft es mir Eiskalt den Rücken herunter.
Das führt jedoch dazu, das die Qualität des Unterrichts und damit der Standart an den Gymnasien sinkt. Wenn aber der Standart an den Gymnasien sinkt, sinkt natürlich auch der Standart an den anderen Schulformen, sodass an den Hauptschulen heute eine sehr große Anzahl an sozial schwachen Kindern und Immigrantekindern ist, die oft kaum richtig Deutsch sprechen.
Klar, dass Schüler an solchen Schulen kaum Chancen haben, und dass daher die Agressivität an solchen Schulen sehr groß ist.
Ich habe mir überlegt wie man das ändern könnte und bin zu einer Idee gekommen:
Deutschland braucht ein neues Schulsystem!
Ich finde, die Schulformen Gymnasium, Real- und Hauptschule sollten abgeschafft werden und bis zur einschließlich zehnten Klasse sollte eine Einheitsschule entstehen. Danach sollten die Schüler aussuchen können, ob sie aufhören und eine Lehre machen oder noch drei weitere Jahre in die Schule und dann auf eine Universität oder Hochschule gehen (also praktisch die gymnasiale Oberstufe) ABER: für die Oberstufe müsste eine stärkere Selektion betrieben werden. Das Ziel der Oberstufe müsste es dann sein, speziell auf die Universität vorzubereiten; deshalb sollten nur Schüler mit guten Leistungen zugelassen werden. (So könnte man dann auch gleichzeitig den Standart unserer Universitäten erhöhen, denn wenn ich sehe wer manchmal an unseren Universitäten herumläuft, läuft es mir noch kälter den Rücken herunter als bei manchen Gymnasiasten, und das kann ich trotz meiner 17 Jahre bewerten, denn ich lebe in einer Universitätsstadt und kenne ein paar solcher Studenten.)
Für die Immigranten, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, und Kinder, die aus anderen Gründen intensivere Hilfe benötigen, würde ich spezielle Schulen einrichten in denen sie intensiv gefördert werden. Diese Schulen sollen dann aber nicht als Abstellgleise fungieren, auf denen die "hoffnungslosen" Fälle abgestellt werden, sondern sollen den Kindern bei der Beseitigung ihrer Probleme helfen, sodass sie in unsere Gesellschaft integriert sind und ein würdevolles Leben führen können.
So würde ich beispielsweise bei einem Einwandererkind, dass kein Deutsch kann, sagen, dass es die ersten zwei Jahre, in denen die anderen Kinder in die ersten beiden Klassen der neuen Schulform gehen, in eine besondere "Integrationsschule" geht, wo es sich hauptsächlich mit der deutschen Sprache und Gesellschaft beschäftigt, aber gleichzeitig auch darauf vorbereitet wird, nach diesen zwei Jahren zu den anderen Kindern auf die normale Schule zu kommen.
Ich würde mir von dieser Veränderung erhoffen, dass dadurch, das die Bildung sozusagen auf EINEN Standart gesetzt wird auch die Schüler, die heute auf den Hauptschulen sind und kaum eine Perspektive haben, eine größere Chance bekommen und wieder mehr Hoffnung kriegen.
So wie es jetzt ist, ist es ungerecht.
Jetzt meine Frage an euch:
Was halte ihr von dieser Idee eines neuen Schulsystems?
Und, sofern ihr nicht aus Deutscland kommt: Wie ist es in euren Heimatländern
um das Schulsystem bestellt?
Alles liebe,
Sunnyboy
Vor 2 Tagen habe ich eine Dokumentation über die Situation von Hauptschülern in Deutschland (Köln/ NRW) gesehen und muss sagen, ich bin vollkommen erschüttert: zu sehen, wie wenig Motivation diese Jugendlichen hatten, wie wenig Ahnung sie von sozialen Umgangsformen oder Geschichte hatten (Antwort deiner Schülerin auf die Frage des Lehrers, wer denn die Berliner Mauer gebaut hätte: "Adolf!") hat mich sehr nachdenklich gemacht. Und ich weiß, dass es nicht nur diese Hauptschüler sind, die diesen Bildungsstandart haben, denn in unserem Ort befindet sich auch eine Hauptschule. Und die PISA- Studie hat bewiesen, dass eines unser größten Probleme die Hauptschulen sind. Hauptschüler haben heute in Deutschland kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch woran liegt das? Ich weigere mich zu glauben, dass die Hauptschüler "dümmer" als Realschüler oder Gymnasiasten sind. Aber woran liegt es dann?
Ich habe mir Gedanken gemacht und denke, es liegt an unserem Schulsystem.
Die Trennung von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien erzeugt von der Unterstufe an eine Klassengesellschaft, in der die Gymnasiasten die vermeintliche Oberschicht, die Realschüler die Mittelschicht und die Hauptschüler die Unterschicht sind.
Die Eltern schicken ihre Kinder deshalb natürlich auf eine möglichst hohe Schulform, auch wenn gar nicht sicher ist, ob diese Schulform überhaupt für das Kind geeignet ist. Wenn ich mir anschaue, wer heute alles auf die Gymnasien kommt läuft es mir Eiskalt den Rücken herunter.
Das führt jedoch dazu, das die Qualität des Unterrichts und damit der Standart an den Gymnasien sinkt. Wenn aber der Standart an den Gymnasien sinkt, sinkt natürlich auch der Standart an den anderen Schulformen, sodass an den Hauptschulen heute eine sehr große Anzahl an sozial schwachen Kindern und Immigrantekindern ist, die oft kaum richtig Deutsch sprechen.
Klar, dass Schüler an solchen Schulen kaum Chancen haben, und dass daher die Agressivität an solchen Schulen sehr groß ist.
Ich habe mir überlegt wie man das ändern könnte und bin zu einer Idee gekommen:
Deutschland braucht ein neues Schulsystem!
Ich finde, die Schulformen Gymnasium, Real- und Hauptschule sollten abgeschafft werden und bis zur einschließlich zehnten Klasse sollte eine Einheitsschule entstehen. Danach sollten die Schüler aussuchen können, ob sie aufhören und eine Lehre machen oder noch drei weitere Jahre in die Schule und dann auf eine Universität oder Hochschule gehen (also praktisch die gymnasiale Oberstufe) ABER: für die Oberstufe müsste eine stärkere Selektion betrieben werden. Das Ziel der Oberstufe müsste es dann sein, speziell auf die Universität vorzubereiten; deshalb sollten nur Schüler mit guten Leistungen zugelassen werden. (So könnte man dann auch gleichzeitig den Standart unserer Universitäten erhöhen, denn wenn ich sehe wer manchmal an unseren Universitäten herumläuft, läuft es mir noch kälter den Rücken herunter als bei manchen Gymnasiasten, und das kann ich trotz meiner 17 Jahre bewerten, denn ich lebe in einer Universitätsstadt und kenne ein paar solcher Studenten.)
Für die Immigranten, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, und Kinder, die aus anderen Gründen intensivere Hilfe benötigen, würde ich spezielle Schulen einrichten in denen sie intensiv gefördert werden. Diese Schulen sollen dann aber nicht als Abstellgleise fungieren, auf denen die "hoffnungslosen" Fälle abgestellt werden, sondern sollen den Kindern bei der Beseitigung ihrer Probleme helfen, sodass sie in unsere Gesellschaft integriert sind und ein würdevolles Leben führen können.
So würde ich beispielsweise bei einem Einwandererkind, dass kein Deutsch kann, sagen, dass es die ersten zwei Jahre, in denen die anderen Kinder in die ersten beiden Klassen der neuen Schulform gehen, in eine besondere "Integrationsschule" geht, wo es sich hauptsächlich mit der deutschen Sprache und Gesellschaft beschäftigt, aber gleichzeitig auch darauf vorbereitet wird, nach diesen zwei Jahren zu den anderen Kindern auf die normale Schule zu kommen.
Ich würde mir von dieser Veränderung erhoffen, dass dadurch, das die Bildung sozusagen auf EINEN Standart gesetzt wird auch die Schüler, die heute auf den Hauptschulen sind und kaum eine Perspektive haben, eine größere Chance bekommen und wieder mehr Hoffnung kriegen.
So wie es jetzt ist, ist es ungerecht.
Jetzt meine Frage an euch:
Was halte ihr von dieser Idee eines neuen Schulsystems?
Und, sofern ihr nicht aus Deutscland kommt: Wie ist es in euren Heimatländern
um das Schulsystem bestellt?
Alles liebe,
Sunnyboy
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