AW: Eine Frage zu Jesus
Hallo instanton,
Du schreibst:
„Allerdings das christentum als ansammlung frommer legenden zu bezeichnen, verfehlt, denke ich dessen essenz bei weitem.“
Es gibt einige markante Stellen, die ich, selbst wenn sie nicht authentisch wären, nicht missen möchte.
So z. B. die Bergpredigt, die zehn Gebote und die goldene Regel, aber auch die Stelle wo Jesus sagt: Wer von euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein oder der Hinweis, mit dem Splitter im Auge des Anderen.
Und weiter:
„Nur die fehler machen den wert des gesamtwerks nicht vollkommen zunichte. Nur weil fehler passieren, mit denen man rechnen muss, wirft man doch nicht ein literarisches dokument einfach über bord.“
Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass ich die Bibel verwerfe, im Gegenteil, für mich ist sie ein Symbol des heiligen Gesetzes Gottes als Richtschnur für den Menschen.
Einschränkend war mein kritischer Hinweis gemeint, dass etwas , was Jahrzehnte später nachdem sogar schon die Zeitzeugen gestorben waren, die mündlich überlieferten Texte schriftlich fixiert wurden und in den nachfolgenden Jahrhunderten sogar noch im Sinne der Herrscher redigiert wurden.
Dazu kommt noch, dass die Apostelbriefe nicht das Wort Christi sind, sondern die ausgewählten Auslegungen einiger weniger.
Warum wurde z. B. der nach Paulus, größte geistig-führende Kirchenlehrer seiner Zeit, Origenes verworfen? Ab Ende des 4. Jahrhdts. wurden seine Schriften verfemt und zum Größtenteil vernichtet und was übrig blieb wurde verstümmelt und verfälscht.
Das ist es im Wesentlichen, was ich anprangere.
Man denke nur allein an die letzten 70 Jahre unserer deutschen Geschichtsschreibung. Wie vieles wurde im Sinne der Sieger manipuliert, wie vieles wurde hinzugefügt oder weggelassen, weil es nicht ins Konzept passt.
Als Literatur empfehle ich, Robert Sträuli „ORIGENES DER DIAMANTENE“.
MfG
und allen guten Wünschen für Ostern
Jan Amos