AW: Eine Frage zu Jesus
Zunächst möchte ich vorausschicken, dass ich nicht jeden Beitrag gelesen habe, deshalb kann es zu Überschneidungen kommen, wenn das sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Zitat joan05, vom 17.03.2007:
„Es ist ja bezeichnend, dass die meisten "Christen" zwar den "offiziellen" Lebenslauf dieses Mannes kennen, nicht aber seine Lehre, geschweige denn, dass sie sich danach in irgend einer Form richten.“
Genau hier liegt der Hase im Pfeffer!
Die christliche Lehre besteht aus frommen Legenden, die im Laufe der ersten 400 Jahre immer weiter ausgeschmückt wurden, um dann als die absolute göttliche Wahrheit verkündet zu werden.
Kein Mensch ist in der Lage zu beweisen, dass das was gelehrt wird wirklich authentisch ist, zuviel wurde im Laufe der Jahrhunderte daran verändert, sowohl bewusst um Macht ausüben zu können, als auch aus Unkenntnis der genauen Umstände und nicht vergessen werden darf, dass auch aus Unachtsamkeit Fehler in das so genannte Wort Gottes eingeflossen sind.
Dazu kommt, dass das Erste Konzil von Nicäa vom römischen Kaiser Konstantin I. im Jahr 325 in der kleinen Stadt Nicäa einberufen wurde, um den in Alexandria ausgebrochenen arianischen Streit zwischen Arianern und Trinitariern zu schlichten. Das Konzil endete mit dem (vorläufigen) Sieg der Trinitarier und der Formulierung des nicänischen Glaubensbekenntnisses.
Man bedenke weiter, dass Kaiser Konstantin ein Nichtchrist, also im Sinne der kath. Lehre ein Heide, alle 1800 Bischöfe der damaligen christlichen Kirche (etwa 1000 im griechischen und 800 im lateinischen Sprachraum) brieflich zur Teilnahme aufgefordert hatte und übernahm die Reisespesen der etwa 300 Bischöfe, die die Einladung annahmen.
Der Hohn des Ganzen ist, dass Konstantin den versammelten Bischöfen vorschrieb was sie zu beschließen und zu verkünden hatten.
Es ging nicht um christliche Wahrheiten, sondern nur um Macht.
Dazu kommt noch der Betrug mit der sog. Konstantinischen Schenkung, der zufolge Konstantin von Papst Silvester I. getauft wurde und diesem bzw. der katholischen Kirche zum Dank zahlreiche materielle und immaterielle Privilegien zugesprochen hat. Diese Schenkung war ein gewaltiger Betrug, bzw. Fälschung des 8./9. Jahrhunderts. Sie wurde zwar schon 1001 von Kaiser Otto III. verworfen, blieb aber bis über das Ende des Mittelalters hinaus Bestandteil des Kirchenrechts, obwohl die Unechtheit schon um 1440 von Nikolaus von Kues und Lorenzo Valla nachgewiesen wurde und bis heute Gültigkeit hat.
Und sagt doch der Volksmund so treffend: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er mal die Wahrheit spricht!“
So schreibt Miriam am: 18.03.2007 völlig richtig:
„Meiner Meinung nach hat keine andere Instanz Jesus so sehr im Misskredit gebracht, als die Kirche selbst.“
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Joan schreibt am: 18.03.2007
„Seine Lehre war eindeutig auf das Leben danach, das wirkliche, echte Leben ausgerichtet, auch wenn man das heute ungern wahrhaben will.“
So sehe ich das auch, denn das diesseitige Leben ist lediglich eine Illusion, die wir allerdings als Realität erfahren.
Da dem Menschen, wenn er in diese Welt hineingeboren wird, von einem Engel zu seinem eigenen Schutz, der Schleier des Vergessens über sein bisheriges Gedächtnis gelegt wird, fängt er mit jeder Inkarnation neu an sich zu orientieren und zu lernen.
Dabei kommt es eben darauf an, welche Mutter hat er zur Inkarnation ausgewählt. In welcher Kultur lebt die Familie, welcher Religion schenkt die Familie Glauben.
Nach dem Gesetz, ist der Bürger mit 14 Jahren religionsmündig, aber wie soll er diese Mündigkeit erlangen, wenn er z. B. in eine treu kath. Familie hineingeboren wird und diese das Kind, mit Hilfe der Priesterkaste, nur in eine ganz bestimmte Richtung führt. (Übrigens spreche ich hier auch aus Erfahrung.)
Hier findet dann die Prägung statt, die sehr viele Menschen aus Angst – man denke an die neuesten Äußerungen des jetzigen Papstes zum Thema Abweichler und Häretiker – treu der Kirche und ihren Lehren folgen, da sie nicht das Risiko der Verdammnis eingehen wollen.
Das Geschäft mit der Angst, war und ist ein sicheres Mittel. Die Menschen dahin zu bringen wo man sie hinhaben will und das wird als der Wille Gottes verkündet, obwohl Gott jedem Menschen einen freien Willen mitgegeben hat.
Hier erinnere ich an die Fabel mit dem Adler, der als Huhn aufgezogen wurde. Genau das macht die Kirche mit ihren Gläubigen!!!
So sagte Khalil Gibran: "Gott schuf euren Geist mit Flügeln, damit er sich zu den gewaltigen Räumen von Liebe und Freiheit empor hebe.
Wie traurig, wenn ihr eure Flügel eigenhändig stutzt und es duldet, daß euer Geist sich wie ein Wurm auf der Erde windet."
Damit mein Beitrag nicht zu lang wird, will ich ihn hier beenden, obwohl es noch vieles hinzuzufügen gäbe.
MfG Jan Amos
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