-Schattenwesen-
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Ein Tag in SEINEM Leben
Morgens, wenn der Wecker klingelt, steht er auf und betritt sein Badezimmer. Funkelnder Marmor begrüßt ihn, er dreht die goldenen Wasserhähne auf, blickt in den edelsteinverzierten Spiegel. Sein Tag fängt wunderbar an, er trocknet sich mit den Flanellhandtüchern das Gesicht und lässt sich einen schwarzen Anzug herauslegen.
Angezogen, verlässt er sein Schlafzimmer, betritt den prunkvollen Speisesaal. Für das Frühstück ist bereits gedeckt: Spiegelei mit Speck, Kaffee, Obstsalat. Er lässt sich genügend Zeit, liest die Zeitung. Der Butler schenkt ihm Kaffee nach, er dankt mit kurzem Kopfnicken.
Der schwarze Mercedes steht bereits vor dem Eingang, ihm wird die Tür geöffnet und man fährt ihn zu seinen Sitzungen, die den ganzen Tag dauern werden.
Es ist schon dunkel, als er Abends nach dem Essen mit einem wichtigen Kunden nach Hause zurückkehrt. Man bringt ihm noch einen Tee und eine Wärmflasche, er legt sich in sein großes, weiches Bett und löscht das Licht.
Bevor er aber einschläft, in seinem Bett, das in seiner 10-Millionen-Villa auf seinem riesigen Grundstück steht, wird ihm - wie jeden Abend - klar, dass etwas Wichtiges in seinem so glitzernden Leben fehlt...
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und... Ein Tag in SEINEM Leben
Wecker? Hat er nicht. Er steht auf, wenn sein Magen knurrt. Dann wischt er sich die ärgsten Schmutzfelcken von seiner zerfetzten Kleidung und schlurft zum nächsten Würstchenstand. Dort jammert er dem Verkäufer so lange etwas vor, bis dieser ihm ein paar Abfälle rüberschiebt.
Das passt schon. Er ist ja nicht wählerisch. Bevor er sich mit seinen Kumpels trifft schnauzt er noch ein paar Nazis an. Einer von denen verpasst ihm ein blaues Aug, aber scheiss drauf, das kennt er schon.
Mit seinen Kumpels hängt er den restlichen Tag am Bahnhof rum, trinkt ein paar Bier, schnorrt sich ein paar Zigaretten. Er ist sauer auf die Leute, die aus den Zügen steigen, die Taschen voller Andenken an den Urlaub. Er ist sauer auf sehr viel.
Und wenn er irgendwann Nachts mal zurück zu seiner Parkbank kommt, sich irgendwie unbequem hinlegt, dann fehlt ihm nicht geld oder luxus, dann fehlt ihm etwas ganz anderes...
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Ihr könnt euch selbst denken, was den beiden Männern fehlt.
Ein paar autobiographische Züge haben die Geschichten übrigens auch
Morgens, wenn der Wecker klingelt, steht er auf und betritt sein Badezimmer. Funkelnder Marmor begrüßt ihn, er dreht die goldenen Wasserhähne auf, blickt in den edelsteinverzierten Spiegel. Sein Tag fängt wunderbar an, er trocknet sich mit den Flanellhandtüchern das Gesicht und lässt sich einen schwarzen Anzug herauslegen.
Angezogen, verlässt er sein Schlafzimmer, betritt den prunkvollen Speisesaal. Für das Frühstück ist bereits gedeckt: Spiegelei mit Speck, Kaffee, Obstsalat. Er lässt sich genügend Zeit, liest die Zeitung. Der Butler schenkt ihm Kaffee nach, er dankt mit kurzem Kopfnicken.
Der schwarze Mercedes steht bereits vor dem Eingang, ihm wird die Tür geöffnet und man fährt ihn zu seinen Sitzungen, die den ganzen Tag dauern werden.
Es ist schon dunkel, als er Abends nach dem Essen mit einem wichtigen Kunden nach Hause zurückkehrt. Man bringt ihm noch einen Tee und eine Wärmflasche, er legt sich in sein großes, weiches Bett und löscht das Licht.
Bevor er aber einschläft, in seinem Bett, das in seiner 10-Millionen-Villa auf seinem riesigen Grundstück steht, wird ihm - wie jeden Abend - klar, dass etwas Wichtiges in seinem so glitzernden Leben fehlt...
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und... Ein Tag in SEINEM Leben
Wecker? Hat er nicht. Er steht auf, wenn sein Magen knurrt. Dann wischt er sich die ärgsten Schmutzfelcken von seiner zerfetzten Kleidung und schlurft zum nächsten Würstchenstand. Dort jammert er dem Verkäufer so lange etwas vor, bis dieser ihm ein paar Abfälle rüberschiebt.
Das passt schon. Er ist ja nicht wählerisch. Bevor er sich mit seinen Kumpels trifft schnauzt er noch ein paar Nazis an. Einer von denen verpasst ihm ein blaues Aug, aber scheiss drauf, das kennt er schon.
Mit seinen Kumpels hängt er den restlichen Tag am Bahnhof rum, trinkt ein paar Bier, schnorrt sich ein paar Zigaretten. Er ist sauer auf die Leute, die aus den Zügen steigen, die Taschen voller Andenken an den Urlaub. Er ist sauer auf sehr viel.
Und wenn er irgendwann Nachts mal zurück zu seiner Parkbank kommt, sich irgendwie unbequem hinlegt, dann fehlt ihm nicht geld oder luxus, dann fehlt ihm etwas ganz anderes...
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Ihr könnt euch selbst denken, was den beiden Männern fehlt.
Ein paar autobiographische Züge haben die Geschichten übrigens auch