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AW: Ein Ort für die Philosophie in der Gesellschaft





Hallo EarlyBird,


jetzt beziehst du meinen Vorwurf wiederum aufs Philosophieren, den ich weit allgemeiner gemeint hatte. Ich hatte gemeint, du meinst überhaupt, Menschen könnten individuell jederzeit tun, wozu sie Lust haben...


Aber gut, reden wir über die Möglichkeit zu philosophieren - soll mir auch recht sein:


Also ich gebe dir recht: EIN JEDER, DER PHILOSOPHIEREN MÖCHTE, KANN DAS AUCH.


Dazu reicht unsere Freizeit noch. Was dieser Satz allerdings nicht andeutet, ist, gegen welchen Widerstand man dann anphilosophiert und mit welcher Wucht man philosophieren wollen muss, damit man das schafft.


Selbst wenn man in seinem kleinen Zimmer ist, ist man ja nicht alleine. Man "spürt", man nimmt wahr, dass Philosophie nichts Gefragtes ist in unserer Gesellschaft. Man spürt, wie man gegen die Welt, so wie sie ist, andenkt, wenn man philosophiert; man spürt, wie man stört.


Aber was heißt "man spürt": Man schlägt die Zeitungen auf - keine Spur von Philosophie; man dreht den Fernseher auf - keine Spur von Philosophie; man hört Freunden und Bekannten beim Gespräch zu - sie reden vom Urlaub und vom Shopping dort.


Würde man jetzt zu philosophieren anfangen, wäre das so, als würde man seinen fußballbegeisterten Freunden mitten im Fußballmatch von einem Tennisspiel erzählen, als würde man im Warteraum einer Arztpraxis laut zu singen beginnen oder als würde man in einer städtischen Fußgängerzone Purzelbäume schlagen.


Natürlich KANN man das tun. Aber warum sollte man es tun? - Die Aktion selber wird unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen als störend empfunden, und ihr Sinn bleibt unter diesen Bedingungen unverständlich.


Herzlichst

philohof


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