Gott ist meiner Meinung nach immer da, ewig...nur der Mensch hat keine Zeit, er ist damit beschäftigt sich selbst darzustellen, seinen Begierden und Wünschen hinterherzulaufen, seinen Willen durchzusetzen, seiner Vergangenheit nachzutrauern, Recht zu haben, die Welt zu verändern bzw. die Weltherrschaft an sich zu reißen und sei es auch nur virtuell.
Der Mensch ist sehr beschäftigt und ist sich der wichtigsten Dinge des Lebens gar nicht bewusst, weil er nicht still sein kann und in sich selbst ruhen.
Der Mensch zerredet alles und reagiert nicht mehr sensibel auf die Dinge, für die es kein Wort gibt.
Der Mensch nimmt sich zu wichtig und hält sich für etwas, dass er nicht ist.
Der Mensch sucht nach einem Schuldigen für all das Leid und da kommt Gott gerade recht. Die Schuld besitzt die merkwürdige Eigenschaft, dass sie stets bei anderen zu finden ist und niemals bei einem selbst.
Der Mensch schaut nicht wie aus einem Fenster auf das Leben, sondern wie in einen Spiegel.
Der Mensch ist wie ein Schulkind, dem man das Wissen nicht über einen Trichter ins Gehirn fließen lassen kann. Es muss schon von ganz allein lernen wollen und offen dafür sein.
Womit sollte Gott denn noch überzeugen - ist nicht das Leben und die Welt selbst schon Überzeugung genug? Welche Wunder soll er denn noch fabrizieren? Wird jemand überzeugt davon, dass es Gott gibt, wenn er morgen früh rosarot-gestreifte Elefanten vom Himmel regnen lässt? Er soll sich zeigen, mit dir reden? Tut er das nicht unentwegt?