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Du machst mich wütend!

rotegraefin

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28. März 2009
Beiträge
8.411
Du machst mich wütend!
:wut1:
So lautete die erboste Behauptung einer Bekannten am Telefon.
Sie weiß nicht was sie will, dass nenne ich zu ihrer Erklärung und zu ihrem besseren Verständnis.
Gleichzeitig sehe eine solche Aussage als einen Vorwurf und Beschuldigung. Die ich gerne aus der Welt geschafft hätte.
Ich weiß aber auch das Wut in dieser Kultur einem schweren Tabu unterliegt und von daher ungeheure Angst macht, wenn sie erst einmal aufkommt.

Ich hatte z.B. immer ein riesengroßes Schuldgefühl, dass ich durch meine Wut, wie durch meine Liebe meinen ältesten Bruder getötet haben könnte. Dazu kamen dann vorher wie später viele andere Verwicklungen hinzu, die sich dann eben alles in ein dickes Schuldgefühl verdichteten, dass ich zu der völlig irren Lebenseinstellung gekommen bin, mich anzustrengen nicht da zu sein, immer verbunden mit der Hoffnung, dass ich mal einen treffen würde, der mich kontinuierlich von meinem irrationalen Schuldgefühl befreien würde.

Statt dessen traf immer nur kurze Zeit auf Menschen, die mir als Armen Menschen halfen und längerfristig Menschen, die mein Feingefühl und meine Aktivität diesbezüglich gut kommerziell auszunutzen wussten.

Ich habe nie wirklich verstanden, was da eigentlich vor sich ging, bis ich durch einige Therapien und die Bücher von Alice Miller und Bruno Bettelheim wenigstens so viel Hilfe an die Hand bekommen habe um, nicht selber in den Wahnsinn zu verfallen oder eben Selbstmord zu begehen.

So ein Vorwurf: "Du machst mich wütend!" macht mich immer noch ziemlich hilflos und setzt mich schachmatt.

Ich ahne im direkten Kontakt mehr als ich es wirklich verstehe, dass ein Versuch stattfindet, endlich frei von einem unerträglichen Knäuel von Schmerz und verzweifelter Wut zu werden. Verbunden mit einem verzweifelten und irren Versuch, den Kuchen essen und behalten zu wollen.

So wie ich es einmal mit einer temperamentvollen und zu heftigem Trotz neigenden Dreijährigen im Spiel erlebt habe. Sie wollte die Mutter spielen und ich spielte das Kind. Ich wollte ihr eine kleine Lektion erteilen und ehe ich es mich versah, rutschte ich in meine eigene Rolle und verlangte anspruchsvoll nach Schokolade. Sie ganz eifrig wollte mir welche holen und rannte los. Darauf rief ich sie zurück sie sollte bei mir bleiben. Sie war jetzt verwirrt und ich sagte ganz logisch und folgerichtig: "Ich bin doch gar nicht Deine Mutter!" Ich spielte weiter und fing an zu schluchzen: "Jetzt habe ich keine Mutter mehr!"

Diese Bekannte hat dieses Spiel mit mir wiederholt. Erst ist sie darüber wütend, dass sie weder Lob noch Tadel verträgt, als ich ihr dann zurückmelde, dass ich langsam ihre Wut aushalten kann, werde ich von ihr für den Fortschritt gelobt.
Da war sie dann ganz erstaunt, dass ich mir das gleiche Recht wie sie heraus nahm und über dieses Lob mir erlaubte ebenfalls wütend zu werden.

Solange allerdings ein enormes Tabu besteht, meine Frage zu beantworten, wofür hier jeder User ist und was er will, werde eben keine Ruhe geben und diesen Widerstand der Ehrlichkeit und Wahrheit verhindert angreifen.
Mit Menschen, die nicht wissen was sie wollen ist kein Frieden zu machen, weil sie in der Regel voller Hass, Eifersucht und Neid stecken und sich für diese Gefühle zu allem Überfluss auch noch schuldig fühlen. Die Gabe der Unterscheidung (Diskretion) wann was angemessen ist, ist völlig verschüttet oder wurde gar nicht erst entwickelt.

Wut sowie Aggression sind sehr wichtige und leben erhaltende und fördernde Gefühle, die leider durch ein verkorkstes Christentum und auch soweit meine Kenntnisse von der Esoterik reichen auch dort in keinem guten Ruf stehen.
In sich rein gefressen und innerhalb von Beziehungen gegeneinander :spei2: bleibt die Atmosphäre vergiftet.
:debatte:
rg​
 
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AW: Du machst mich wütend!

Welch eine Überraschung, Heureka! Bei Dir wäre ich nie im Leben darauf gekommen,wenn Du es mir jetzt nicht geschrieben hättest.
Hinter der Wut steht meistens die Angst vor einem Schmerz, Verlust von etwas liebgewordenem oder eine Nichterfüllung eines Wunsches!
Es wäre also gut wenn Du Dich hier etwas differenzierter und für mich verständlich ausdrücken könntest. :wc2:
Schließlich hat so ein Ausdruck auch die reinigende Wirkung so üble Krankheiten wie ein Magengeschwür oder einen Herzinfarkt zu verhindern.
:blume2:
rg​
 
AW: Du machst mich wütend!

Ich hatte z.B. immer ein riesengroßes Schuldgefühl, dass ich durch meine Wut, wie durch meine Liebe meinen ältesten Bruder getötet haben könnte.
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Ich ahne im direkten Kontakt mehr als ich es wirklich verstehe, dass ein Versuch stattfindet, endlich frei von einem unerträglichen Knäuel von Schmerz und verzweifelter Wut zu werden. Verbunden mit einem verzweifelten und irren Versuch, den Kuchen essen und behalten zu wollen.

Good Will Hunting-It`s not your fault
 
AW: Du machst mich wütend!

Hallo rg,

"du machst mich wütend" das ist ein sehr entlarvender Satz, der plakativ eine typische (besonders für Frauen) Strategie offenbart: das Verantwortlichmachen des Gegenübers für die eigene Reaktion. So kann keine brauchbare Kommunikation stattfinden, es ist einfach nur unfair. Ich habe es gelernt, ruhig zu bleiben, was dann auch wieder zur Steigerung der Agression führen kann, weil der Angreifer die Wirkungslosigkeit seiner Pfeile spürt und sich unterlegen fühlt. Es bleibt schwierig, auch wenn man gelernt hat sachlich zu bleiben, weil man dann seinen Standpunkt auch noch so kommunizieren muss, dass der Andere sich nicht durchschaut fühlt, wenn dem auch so ist.

lg scriberius
 
AW: Du machst mich wütend!

...der plakativ eine typische (besonders für Frauen) Strategie offenbart: das Verantwortlichmachen des Gegenübers für die eigene Reaktion.
...will sich schnell wieder erbaulichen Themen widmen, den lieben Kinderlein, um deren Zukunft es eigentlich geht, usw. Besonders Frauen sind darin gut.
Ziemlich schräge WeibsBILDER...
Gibt's die auch vergünstigt... oder gar umsonst? :D:)
 
AW: Du machst mich wütend!

liebe Irana,

ich liebe euch Frauen sehr. Dennoch bin ich gut im Beobachten und analysieren und so komme ich zu dieser Erkenntnis. Und, ich habe sogar eine Erklärung dafür: Frauen müssen bei den Mitteln bleiben, die ihnen zur Verfügung stehen. Da sie körperlich in der Regel unterlegen sind, arbeiten sie mit geistigen Waffen und versuchen so, das Gegenüber mit psychischen Mitteln in die gewünschte Richtung zu lenken. Die Männer sind eher geneigt, gewalttätig zu werden. Nimm es einfach einmal gelassen hin. Dass du es anders siehst, ist in Ordnung.

lg scriberius
 
AW: Du machst mich wütend!

Frauen müssen bei den Mitteln bleiben, die ihnen zur Verfügung stehen. Da sie körperlich in der Regel unterlegen sind, arbeiten sie mit geistigen Waffen und versuchen so, das Gegenüber mit psychischen Mitteln in die gewünschte Richtung zu lenken. Die Männer sind eher geneigt, gewalttätig zu werden. Nimm es einfach einmal gelassen hin. Dass du es anders siehst, ist in Ordnung.
Ich versteh' Dich schon in Deinem Sinne. :) Jedoch beschreibst Du Frauen, welche ihre männliche Energie zu ihrer weiblichen dazu noch nicht so entwickelt haben. Und noch recht unbewußt durch ihre Muster aus vergangenen Leben agieren ("gefahren" sind). Es gibt jedoch auch andere Entwicklungsstadien bei Frauen. Diejenigen, welche keine Waffen... wie Dummheit, Manipulation... und/oder einen Mann als Ernährer, Unterhalter, Befriediger, Mechaniker, Denker, etc.pp... brauchen. Aber vielleicht kennst Du solche nicht, oder zuwenige davon?

Und zu Gewalt neigende Männer sind ja auch grad noch im geistigen Neandertal. Ihre niedere Mitte, der Solarplexus, ist völlig unausgewogen. Das ist auch nicht mein Männerbild.
 
AW: Du machst mich wütend!

zunächst: ich stehe auf starke, selbständige Frauen; was ich hier sagte, das gilt natürlich nur tendenziell, genau wie bei uns Kerlen. Du meinst, wir würden z.B. durch geschlechtsspezifische Rollenmuster aus früheren Leben geprägt? Das glaube ich nicht, das sind für mich ausschließlich kulturelle, persönliche Erfahrung im jetztigen Leben.
 
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AW: Du machst mich wütend!

Zitat von scriberius
"du machst mich wütend" das ist ein sehr entlarvender Satz, der plakativ eine typische (besonders für Frauen) Strategie offenbart: das Verantwortlichmachen des Gegenübers für die eigene Reaktion. So kann keine brauchbare Kommunikation stattfinden, es ist einfach nur unfair.
Das sehe ich allerdings etwas anders. wenn ich zu meinem Gegenüber sage: Du machst mich wütend, bedeutet das, dass ich
a) jetzt das Gespräch nicht weiterführen möchte, ich
b) jetzt aggressiv werde und somit eine weitere Unterhaltung ohnehin ungut, ich
c) auf das reagiere, was mir mein Gegenüber signalisiert.

Aus "Du machst mich wütend" abzuleiten, dass ich mein Gegenüber verantwortlich mache empfinde ich als etwas abstrus. Dass mein Gegenüber ja definitiv meine Reaktion mit auslöst, Tatsache, aber ist nicht jeder Mensch der sich nur etwas mit Reaktionen, Empfindungen, eigenen Gefühlen etc auseinandersetzt fähig zu erkennen, dass es nicht alleine das Gegenüber ist, das eigene Reaktionen auslöst. Ich denke doch.

Wenn die Bekannte von RG wütend wurde, wahrscheinlich hatte sie gute Gründe.
Ich bin überzeugt, dass sie genau weiss was sie will, vor allem ihre Ruhe wohl vor RG.
Ich würde das respektieren und jemandem, der nicht mit mir reden will, einfach seine Ruhe lassen. Denn warum auch immer, das Äußern der Wut ist kein "in - sich reinfressen", es ist ein deutliches Signal ans Gegenüber.
in diesem Sinn

lirana
 
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