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AW: Die Wurzeln und die Macht des Hasses


Liebe Kathi,


auch wenn ich den Vortrag des Papstes in einem anderen Kontext zitiert hatte, das heisst weil sie unbekannterweise Empörung ausgelöst hatte wie der junge Mann es ja selber zugab, möchte ich gerne auf deine Argumente eingehen.


Leseweisen unterscheiden sich bekanntlich oft von einander. So konnte ich nicht die Spur von Diskreditierung, wie du es nennst, im Text des Papstes erkennen. Wie sollte man über ein reell existierendes Phänomen - und Gewalt und ihre Verherrlichung seitens Islamisten  begegnen uns doch oft in den letzen Jahren - wie sollte man diese zur Sprache bringen?

Ich denke, dass der alte Text den der Papst zitierte (auch ich habe ihn vollständig gelesen), den er übrigens von einem  Islamwissenschaftler übernommen hatte,  nicht  beleidigend war. Es war ein Plädoyer für Vernunft – und ich finde es wichtig, dass der Vatikan dies anspricht auch in anbetracht der Tatsache, dass das Schweigen von Papst Pius XII zu Nazideutschland, zurecht im Nachhinein  verurteilt wurde.


Was ist eigentlich  die Quintessenz der Rede des Papstes? Eine ausführliche Reflexion zum Verhältnis Glaube, Vernunft und Gewalt.

Was erwidert darauf ein in Irak ansässiger Zweig der Al Kaida? Er schwört „den Djihad  fortzusetzen,  bis zur vollständigen Niederlage des Westens“.  Ein anderer Zweig der Al Kaida schreibt, und wendet sich damit  an Italien:  „Wir behalten Euch nur das Schwert vor als Antwort“.  

Ich denke, dass das am besten das ganze Dilemma zeigt: Gewalt gegen Reden.

Ist darin nicht auch die große Gefahr zu erkennen? Es wird  keine verbale Auseinandersetzung in Betracht gezogen, sondern nur die Gewalt. Das sind nicht  leere Drohgebärden, denn diese erwähnte Gruppe der Al Kaida, hat schon zahlreiche unschuldige Geiseln im Irak hingerichtet.


Liebe Kathi, es ist meine Leseweise und auch nur meine Auffassung. Ich denke, dass die Tatsache, dass ich nicht nur keine Katholikin sondern auch keine Christin bin, mich wenigstens von daher nicht all zu subjektiv urteilen lässt.




Ich würde das etwas anders sehen: man wäre froh in der westlichen Welt, wenn von Seiten derjenigen der   Muslime die auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken,  ein Text vorgetragen würde der diese beiden Begriffe gegeneinander abwägt: Vernunft und Gewalt.


Nicht falsch verstehen: es wird viel zu wenig darüber gesprochen wie viele Muslime und überhaupt Islamgelehrte sich gegen diese Gewalt artikulieren.


Liebe Grüße


Miriam


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