zum papstzitat
miriam, du bringst als einleitung das beispiel der hasstiraden gegenüber der aussage des papstes anlässlich seiner rede an der uni regensburg.
und ich ahne auch, was du damit meinst: unreflektiertes verhalten, das sich aufstacheln lässt und aufgrund des gruppengehabes immer neuen zunder kriegt.
dennoch möchte ich zu dieser unsäglichen papstrede etwas einwenden. ich habe mir nämlich die mühe gemacht, sie vollständig zu lesen und habe dadurch den eindruck gewonnen, dass der papst sehr wohl wissentlich dieses zitat über den islam verwendet hat (dies wurde nun sogar durch die medien bestätigt).
obwohl der papst in seinen schlussfolgerungen immer wieder aussagt, dass es wichtig sei, die verschiedenen kulturellen zugänge sowie die verschiedenen wissenschaftlichen wege und die verschiedenen zeitlichen sichtweisen miteinander zu verknüpfen (an sich eine mMn gute aussage) brachte er anfangs dieses diskreditierende zitat eines mannes aus dem 14. Jh., das aus meiner sicht nicht schlüssig zu den nachfolgenden schlußfolgerungen passte und führte (führen konnte).
WARUM?
ist die frage.
warum hat der papst das SO gemacht?
sicher nicht aus naivität oder gar dummheit.
weil, dumm ist er ja nicht.
NEIN, mMn war es ABSICHT.
so wie es sehr oft die absicht von sehr intelektuell beschlagenen menschen ist, andere, die das nicht sind, in die irre zu führen - sie an der nase herumzuführen...
so machen´s ja auch viele politiker mit uns.
und weißt du was? die "blöden" menschen, das fussvolk, spürt das. gerade diejenigen, denen ihr intellekt noch nicht so im weg steht, wie uns intellektuellen, gerade diese menschen spüren viel mehr.
leider fehlt ihnen dann oft der intellekt, die zusammenhänge und auch die wahren "täter" auszuforschen - reagieren sie doch unmittelbarer und gerne spontan. das ist die andere seite der medaille.
doch nur UNRECHT habe sie nicht - die massen.
gerade im falle der papstrede ist was wahres dran. da wurde absichtlich eine ganze glaubensgemeinschaft verunglimpft.
und dies in so aalglatten und gewandten worten, dass der gebildete das nicht so leicht erkennt.
doch was da mitschwingt ist: hochmut, elitäres gehabe und menschenverachtung.
für mich kein wunder, wenn das bei denen, die verachtet werden, zorn und/oder hass auslöst.
was ich nun lang und breit sagen will: dieses thema ist äußerst vielschichtig. doch die wurzel zum hass ist häufig dort, wo sie von den meisten überhaupt nicht auszunehmen ist. und zwar weil sie mit netten und verbindlichen worten verkleidet wurde und die darunter liegende gemeinheit so verborgen ist.
lg kathi