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Auf Thema antworten

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Auch das ist korrekt. Aber auch das steht, wie erläutert, in keinerlei Widerspruch zum freien Willen.


Auch der Softwarecontroller kontrolliert natürlich genau im Einklang mit den Prozessen auf atomarer Ebene. Der Softwarecontroller füllt keine Lücken im Kausalnexus, sondern er IST Teil des Kausalnexus. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass er nichts kontrollieren kann. Ganz im Gegenteil, wir können sehr wohl feststellen, wenn der Sofwarecontroller ausfällt und seine Kontrollfunktion verliert. Aber um das Festzustellen, müssen wir auf die Ebene des Controllers schauen. Wir finden diese Kontrollfunktion nicht auf der Ebene der Atome oder Nullen und Einsen. Wenn jemand auf die Atome oder Nullen und Einsen schaut und dann feststellt, dass es gar keine Kontrolle gibt, dann begeht er einen Kategorienfehler - er sucht auf der falschen Ebene nach einem emergenten Phänomen, das dort gar nicht auftaucht. Und genau das ist es was die Inkompatibilisten oder auch viele Neurowissenschaftler machen. Richtigerweise müssen sie auf der richtigen Betrachtungsebene nach der Kontrollfunktion suchen und dort werden sie diese auch finden.


Das kann so auch auf den Willen übertragen werden, der in gewissem Sinn eine Art Controller für die Handlugnen bewusster Akteure darstellt. Diese Idee, dass der Wille lösgelöst vom Kausalnexus sein müsste - also irgendwie über den Köpfen schwebt - ist der ideologische Ballast, der eben vielen noch im Kopf herum schwirrt. Und diese Idee ergibt weder Sinn noch ermöglicht sie die tatsächliche Bedeutung des Willens in der Sprache und im Umgang mit anderen Menschen zu verstehen.


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